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Wenn der Stahlschmelzprozes in einem neu zugestellten Siemens-Martin-Ofen beginnt, ist die ganze Oberflache der neuen feuerfesten Baustoffe der Beruhrung mit Stahl, Schlacke oder heisen Gasen ausgesetzt. Da ein Gleichgewicht zwischen diesen Phasen nicht besteht, treten schon bestimmte Veranderungen ein, sobald der Ofen auf hohe Temperaturen erhitzt ist. Dies trifft insbesondere fur das porose Silicamauerwerk zu, wenn es mit den heisen Gasen, die feine schwebende Oxydteilchen mit sich fuhren, in Beruhrung kommt. Aus den Angaben im Kapitel II konnen wir entnehmen, das der Schmelzprozes unvermeidlich diesen Oxydflugstaub aus dem Schmelzbad erzeugt, der in den uber das Schmelzbad streichenden Gasstrom geschleudert, von diesem mitgerissen und nach allen Teilen des Ofensystems, vom Herdraum bis zum Schornstein, fortgetragen wird. Der wichtigste Bestandteil dieses Flugstaubs ist ein „Dunst” von sehr feinen Teilchen, die zum Teil schon kolloidal sind und hauptsachlich aus Eisenoxyden mit geringen Mengen Manganoxyd und Kieselsaure bestehen. Dieser Dunst entsteht wahrscheinlich aus den Dampfen, die vom geschmolzenen Stahl abgegeben, dann oxydiert und zu kleinen Oxydtropfchen im Gasstrom kondensiert werden. Zu diesem Dunst treten wahrscheinlich grobere Oxyd- und Schlackenteilchen, die durch das Kochen und Spritzen des Schmelzbades entstehen. Im allgemeinen enthalt der Staub im basischen Siemens-Martin-Ofen auserdem 3 oder 4 Proz. oder noch mehr CaO, das zum grosten Teil vom Verstauben von gebranntem Kalk oder Kalkstein herruhrt, der zur Bildung der basischen Schlacke aufgegeben wird. |