Prävalenz von Gastroschisis, Omphalozele, Spina bifida und orofazialen Spaltbildungen bei Neugeborenen im Zeitraum Januar 2000–Dezember 2010 in Leipzig, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Deutschland
Autor: | U. Janisch, S. Bremer, Wieland Kiess, A. Friedrich, M. Vogel, M. Knüpfer, A. Rißmann, U. Bühligen, U. Thome |
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Rok vydání: | 2016 |
Předmět: |
Pediatrics
medicine.medical_specialty Omphalocele Gastroschisis Spina bifida business.industry Public Health Environmental and Occupational Health medicine.disease 03 medical and health sciences 0302 clinical medicine Coding errors 030225 pediatrics 030220 oncology & carcinogenesis medicine National trends business |
Zdroj: | Das Gesundheitswesen. 80:122-128 |
ISSN: | 1439-4421 0941-3790 |
DOI: | 10.1055/s-0042-102345 |
Popis: | Zusammenfassung Hintergrund: Zahlreiche Studien beschreiben weltweit eine Zunahme angeborener Fehlbildungen. Diese sind in Deutschland die häufigste Todesursache im frühen Kindesalter. Die hier vorliegende Studie untersuchte lokale und nationale Trends der Prävalenz von Gastroschisis, Omphalozele, Spina bifida und orofazialen Spaltbildungen von 2000 bis 2010. Methoden: Die Prävalenz der 4 Fehlbildungen wurde im Zeitraum Januar 2000–Dezember 2010 mithilfe von 4 Datenquellen aus Leipzig, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Deutschland untersucht. Ergebnisse: Die Prävalenz der Fehlbildungen betrug im Untersuchungszeitraum in Deutschland bzw. in Sachsen 1,97/2,12 (Gastroschisis), 1,63/1,48 (Omphalozele), 5,80/8,11 (orofaziale Spaltbildungen) und 2,92/2,50 (Spina bifida) je 10 000 Lebendgeborene. In Sachsen zeigte sich ein Trendanstieg, dessen Effektstärken jedoch sehr gering sind (OR/Jahr zwischen 1,01–1,09). Auch in Deutschland insgesamt wurde eine signifikante Zunahme der Fehlbildungen beobachtet (OR/Jahr zwischen 1,01–1,04), ausgenommen davon war die Lebendgeborenenprävalenz der Spina bifida, die abzunehmen schien (OR/Jahr 0,986 (0,97–1,0), p-korrigiert=0,04). Schlussfolgerung: Ob ein tatsächlicher Anstieg der Prävalenzen besteht oder lediglich Artefakte einen Anstieg vortäuschen, ist unklar. Änderungen in der Erfassungs- und Verschlüsselungspraxis, Fehlcodierungen, Doppel- und/oder lückenhafte Erfassung der Fehlbildungen könnten die Daten verfälschen. Da nur in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz das Auftreten von Fehlbildungen prospektiv erfasst wird, könnten im Übrigen auch nur in diesen Bundesländern zeitnah Veränderungen der Fehlbildungsprävalenz erkannt werden. Angesichts der anscheinenden oder scheinbaren Zunahme von Fehlbildungen und der offensichtlich fehlerhaften Datenlage ist ein bundesweites oder sind weitere regionale Register für eine bessere und zeitnahe Erkennung und Erfassung von Fehlbildungen in Deutschland notwendig. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |