Blutgasanalytische Veränderungen bei laparoskopischen Langzeiteingriffen: experimentelle Untersuchungen am Schwein
Autor: | B. Steinert, R. Wenkel |
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Rok vydání: | 2009 |
Předmět: | |
Zdroj: | Tierärztliche Praxis Ausgabe G: Großtiere / Nutztiere. 37:41-52 |
ISSN: | 2567-5834 1434-1220 |
DOI: | 10.1055/s-0038-1624046 |
Popis: | Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Das bei laparoskopischen Eingriffen in die Bauchhöhle eingeleitete CO2 beeinflusst Herz- Kreislauf-System und Atmung und führt zu Veränderungen im Säure-Basen-Haushalt (SBH) des Gesamtorganismus. Mittels Blutgasanalyse (BGA) wurden das zeitbezogene Ausmaß dieser Störungen bei mehrstündigem Pneumoperitoneum (PP) unter nahezu konstantem Narkoseregime untersucht und die bestimmten Parameter bewertet. Material und Methoden: In die Studie gingen 30 Schweine ein. In Gruppe A (n = 17) erfolgten urologisch- laparoskopische Langzeiteingriffe (ca. 6 Stunden) in Gruppe B (n = 10) eine offene Scheinoperation gleicher Dauer. Drei Kontrolltiere (Gruppe K) wurden ohne jede chirurgische Manipulation mitgeführt. Die Auswertung erfasste acht Parameter: pH-Wert, pCO2, pO2 und Hkt (direkt gemessen) sowie sO2, ctHb, cHCO3 – (P,st) und BE (Ecf) (abgeleitet bzw. berechnet). Zur Untersuchung diente der mobile Blutgasanalysator ABL®77 (Fa. Radiometer Kopenhagen). Ergebnisse: Mit zunehmender Op-Dauer ergab sich in Gruppe A im Vergleich zur Gruppe B ein signifikanter Anstieg des pCO2 (̄ bis 12,77 kPa) und ein drastisches Absinken des pH (̄ bis 7,03). Die Kopftieflagerung (Trendelenburg-Position) der A-Tiere verstärkte diese Effekte. Weitere Befunde waren gering- bis mittelgradiges Absinken von cHCO3 – (P,st) und BE (Ecf) bzw. Ansteigen von Hkt/ctHb in Gruppe A, während in Gruppe B gegenläufige Entwicklungen dieser Parameter stattfanden. In beiden Gruppen wiesen pO2 bzw. sO2 insgesamt die geringsten Veränderungen auf. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die Befunde in Gruppe A sind Ausdruck einer Hyperkapnie und primär respiratorischen, dann gemischten Azidose infolge des PP. Je länger das PP besteht, desto stärker sind die Auswirkungen auf den SBH, sodass ohne Anpassung des Beatmungsregimes bei gesunden Tieren ab ca. 180 Minuten mit deutlichen, ab ca. 240 Minuten mit lebensbedrohlichen Störungen gerechnet werden muss. Zeitgleich durchgeführte Umlagerungen können letale Auswirkungen haben. Der pH-Wert und der pCO2 stellen unter Verwendung venöser Vollblutproben die sensibelsten Marker zur Registrierung der pathophysiologischen Prozesse bei laparoskopischen Langzeiteingriffen dar. Die Parameter cHCO3 – (P,st) und BE (Ecf) liefern zusätzlich wertvolle Informationen zur metabolischen Komponente der Azidose und ermöglichen somit eine adäquate Infusionstherapie mit Pufferlösungen. |
Databáze: | OpenAIRE |
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