Relevanz der Laser-Flare-Photometrie bei retinalen Pathologien

Autor: Verena Schöneberger, Leonie Menghesha, Nicolas Feltgen, Thomas Armin Fuchsluger, Claus Cursiefen, Friederike Schaub
Rok vydání: 2023
Předmět:
Zdroj: Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde. 240:669-676
ISSN: 1439-3999
0023-2165
DOI: 10.1055/a-1974-4722
Popis: ZusammenfassungMithilfe der Laser-Flare-Photometrie kann eine nicht invasive und objektive Messung des Tyndall-Effekts in der Vorderkammer erfolgen. Der Laser-Flare-Wert (Tyndallometrie; gemessen in Photonenzahl pro Millisekunde [pc/ms]) quantifiziert somit das Ausmaß einer Störung der Blut-Kammerwasser-Schranke und kann dadurch in der klinischen Anwendung zur Überwachung einer Uveitistherapie oder zum Messen eines postoperativen Entzündungsgrades verwendet werden. Bei der Messung ist eine standardisierte Durchführung zu beachten. Publikationen der letzten 35 Jahre zur Laser-Flare-Photometrie beschäftigen sich neben dem Messverfahren mit dessen Einsatz in der klinischen Praxis bei unterschiedlichen ophthalmologischen Erkrankungen. Ebenso wurden bereits verschiedene Einflussfaktoren untersucht und beschrieben, die bei der Messung und Auswertung von Laser-Flare-Werten zu beachten sind. Fokus dieses Beitrags ist die Relevanz der Laser-Flare-Photometrie in der Retinologie. In kürzlich veröffentlichten Studien zeigt sich die Höhe der objektiven Tyndallometrie bei einer primären rhegmatogenen Amotio abhängig vom Linsenstatus, der Symptomdauer und dem Ausmaß der Netzhautablösung. Je mehr Fläche der Netzhaut betroffen ist, desto größer scheint die Störung der Blut-Kammerwasser-Schranke. Erhöhte Laser-Flare-Werte galten zudem bislang als Prädiktor für die Entwicklung einer proliferativen Vitreoretinopathie (PVR), jedoch muss diese Annahme nach aktuellem Kenntnisstand relativiert werden. Die objektive Tyndallometrie kann nach derzeitiger Datenlage zur Verlaufskontrolle bei intraokularen Entzündungen und zur Quantifizierung der Blut-Kammerwasser-Schranke genutzt werden. Die Werte korrelieren mit dem Ausmaß und anatomischen Gegebenheiten sowie der Symptomdauer bei Netzhautablösung. Es gibt viele bereits identifizierte Einflussfaktoren, eine weitere Evaluation ist jedoch wünschenswert und erforderlich. Ob der Laser-Flare-Wert zukünftig als Prädiktor für Folgeerkrankungen wie bspw. die PVR-Entwicklung genutzt werden kann, ist derzeit noch unklar.
Databáze: OpenAIRE