Die Rolle des österreichischen Bundespräsidenten bei den Regierungsbildungen seit 1986

Autor: Frank, Mario Roman
Jazyk: němčina
Rok vydání: 2018
DOI: 10.25365/thesis.52597
Popis: Die Masterarbeit mit dem Titel „Die Rolle des österreichischen Bundespräsidenten bei den Regierungsbildungen seit 1986“ behandelt die Rolle des österreichischen Bundespräsidenten bei einer seiner wichtigsten innenpolitischen Kompetenzen, nämlich bei der Bildung der Bundesregierung jeweils nach Nationalratswahlen seit 1986. In erster Linie wird dabei untersucht, ob erstens die Stärkeverhältnisse sowie die Anzahl der Parteien im Nationalrat und zweitens das Wahlergebnis einer Nationalratswahl ausschlaggebend für seine Rolle bei den Regierungsbildungen waren. In zweiter Linie wird analysiert welche weiteren Faktoren wie beispielsweise die Haltungen und Festlegungen der Parteien, die Karrierewege und Positionierungen der jeweiligen Bundespräsidenten, die Reaktionen des Auslandes, u.v.m. die Rolle des Bundespräsidenten beeinflusste. Nach den einleitendenden Kapiteln über den Bundespräsidenten im politischen System und den Kompetenzen des Bundespräsidenten bei der Ernennung der Regierung wird dazu anhand von vier Dimensionen wie dem Regierungsbildungsauftrag, den Hintergrundgesprächen des Bundespräsidenten, den öffentlichen Stellungnahmen und der Verweigerung von Ministervorschlägen an zehn Fällen, nämlich an den zehn Regierungsbildungen seit 1986, die Rolle des Bundespräsidenten in chronologischer Reihenfolge untersucht. Dabei wird analysiert wann und wem er den Regierungsbildungsauftrag erteilte, wie oft und mit wem er Gespräche zur Regierungsbildung führte, welche öffentlichen Stellungnahmen er tätigte und ob er Ministervorschläge verweigerte und wenn schon, welche Personen er verweigerte. Daraus wird ersichtlich wie groß die Rolle der jeweiligen Bundespräsidenten bei den Regierungsbildungen war, wo er seine Schwerpunkte setzte, wo er sich zurückhielt, wo er sich durchsetzen konnte und wo nicht. In einem darauffolgenden Ergebnisteil werden die Ergebnisse dargelegt und in absteigender Reihenfolge gezeigt wie groß die Rolle der Bundespräsidenten bei den Regierungsbildungen im Betrachtungszeitraum war. Daraus wird dann ein Fazit gezogen und zusammenfassend gezeigt, welche Rolle welcher Bundespräsident aus welchen Gründen spielte. Die Untersuchung hat ergeben, dass ein Bundespräsident immer dann eine große Rolle spielte, wenn die vormaligen Großparteien schwächer und die früheren Kleinparteien, vor allem das Dritte Lager, stärker im Parlament vertreten waren und es knappe und unklare Wahlergebnisse gab. Auch aufgrund bestimmter Festlegungen der Parteien und wegen möglicher negativer Reaktionen des Auslandes auf eine österreichische Bundesregierung konnte er eine größere Rolle spielen. Umgekehrt war die Rolle des Bundespräsidenten bei eindeutigen Wahlergebnissen, bei starken Großparteien bzw. schwachen Kleinparteien und bei ausbleibenden Reaktionen des Auslandes kleiner.
The master's thesis entitled ”Die Rolle des österreichischen Bundespräsidenten bei den Regierungsbildungen seit 1986“ deals with the role of the Austrian president in one of his most important domestic political competences, namely in the formation of the government after Austrian national council elections since 1986. First of all, it examines whether first, the power ratios and the number of parties in the national council and second, the election result of a national council election were crucial for his role in the formation of governments. Secondly, it analyses which other factors such as the attitudes and determinations of the parties, the career paths and positions of the respective president, the reactions of foreign countries, and so on influenced the role of the president. After the introductory chapters about the president in the political system and the competences of the president in the appointment of the government based on four dimensions such as the government formation contract, the background talks of the president, the public statements and the rejection of ministerial proposals in ten cases, namely ten government formations since 1986, the role of the president will be examined in chronological order. It will be analysed when and to whom he gave the order to form a government, how often and with whom he held talks on the formation of a government, what public statements he made and whether he denied ministerial proposals and if so, which persons he refused. So, it becomes clear how big the role of the respective president was in the formation of a government, where he set his priorities, where he held back, where he was successful, and where not. In a subsequent section the results are presented and it is shown in descending order of magnitude how big the role of the president in the formation of governments since 1986 was. From this a conclusion is drawn and summarized, which role played which president for what reasons. The investigation has shown that an Austrian president always played a major role when the former two big parties SPÖ and ÖVP were weaker and the former small parties, especially the right parties, were represented more in parliament and also when there were close and unclear election results. Also due to certain determinations of the parties and because of possible negative reactions of foreign countries to an Austrian government he could play a bigger role. Conversely, the role of the Austrian president was smaller in the case of clear election results, in the case of strong major parties or weak small parties, and in the absence of foreign reactions.
Databáze: OpenAIRE