Radikale Zystektomie – pro laparoskopisch

Autor: D. Kusche, Ali S. Goezen, Clément-Claude Abbou, K. Godin, Franco Gaboardi, R. Van Velthoven, Piotr Chlosta, Jens Rassweiler
Rok vydání: 2012
Předmět:
Zdroj: Der Urologe. 51:671-678
ISSN: 1433-0563
0340-2592
DOI: 10.1007/s00120-012-2863-0
Popis: Zwar konnte inzwischen die technische Machbarkeit der laparoskopischen radikalen Zystektomie belegt werden und das Verfahren wird in den EAU-Guidelines 2011 („Eurpean Association of Urology“) als Alternative angegeben. Der endgultige Stellenwert ist gegenwartig jedoch noch unklar. Einserseits konnten inzwischen die Vorteile des laparoskopischen Vorgehens fur die Zystektomie (geringerer Blutverlust, niedrigere Transfusionsrate, kurzerer Analgesiebedarf) in retrospektiven Vergleichsstudien belegt werden, andererseits fuhren die technischen Schwierigkeiten bei rein laparoskopisch durchgefuhrter Harnableitung zu langen Operationszeiten und beim laparoskopisch assistierten Vorgehen ist der Nutzens der Laparoskopie zweifelhaft. Hier fehlen auch suffiziente funktionelle Langzeitergebnisse (Strikturrate, Kontinenz, Potenz). Trotz Kasuistiken von Portmetastasen und Peritonealkarzinose nach laparoskopischen oder roboterassistierten Vorgehen unterscheiden sich die onkologischen Langzeitdaten von erfahrenen Zentren (≤10 Jahren) bei vergleichbaren Beobachtungszeitraumen nicht von denen der offenen Zystektomie. Hier fallt auf, dass sich die kurative Chance der Patienten kaum von der eingesetzten operativen Technik (offen vs. minimal-invasiv), sondern von der Effektivitat adjuvanter Therapien (Polychemotherapie) abhangt. Gegenwartig sollte das Verfahren nur bei niedrigem Tumorstadium (pT1–2) mit entsprechend niedrigem Metastasenrisiko eingesetzt werden. Der endgultige Stellenwert der laparoskopischen radikalen Zystektomie kann nur im Rahmen einer prospektiv randomisierten multizentrischen Studie geklart werden.
Databáze: OpenAIRE