Vergleich der Sehschärfenbestimmung mit Landolt-Ringen versus Zahlen
Autor: | Klaus Rohrschneider, Michael Bach, Axel R. Spittler |
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Rok vydání: | 2019 |
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Zdroj: | Der Ophthalmologe. 116:1058-1063 |
ISSN: | 1433-0423 0941-293X |
DOI: | 10.1007/s00347-019-0879-1 |
Popis: | Die Bestimmung der Sehscharfe besonders zu gutachtlichen Zwecken erfolgt mit Landolt-Ringen. In der klinischen Praxis ist eine solche Sehscharfeprufung aus verschiedenen Grunden schlecht praktizierbar und nicht ublich. Wir untersuchten deshalb, wie sich der Visus bei Prufung mit Landolt-Ringen gegenuber dem Visus mit Zahlen unterscheidet. Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der Sehscharfeprufung an 2335 Augen von 1394 Patienten (Alter 5 bis 98 Jahre, Median 51 Jahre) der Sehbehindertenambulanz der Univ.-Augenklinik Heidelberg. Die Patienten hatten unterschiedlichste Augenerkrankungen. Bei allen erfolgte die Sehscharfeprufung fur Zahlen und Landolt-Ringe in identischer Weise DIN-gerecht. Die Sehscharfe wurde als LogMAR angegeben und intraindividuell verglichen. Zwischen den Ergebnissen mit beiden Optotypen bestand zwar eine hohe Korrelation von r2 = 0,927, doch im Mittel unterschieden sich die Sehscharfen deutlich mit 0,13 ± 0,14 LogMAR. Mit Zahlen wurde eine um 0,13 LogMAR hohere Sehscharfe ermittelt, etwas mehr als 1 Zeile. Diese Unterschiede waren weitgehend unabhangig von der Sehscharfe und nahmen mit dem Alter etwas zu. Die Schwankungen waren allerdings fur geringe Sehscharfen groser. Wahrend die Sehscharfe im klinischen Alltag typischerweise mit Zahlen gepruft wird und wissenschaftlich meist ETDRS-Tafeln zum Einsatz kommen, erlaubt lediglich die Benutzung von Landolt-Ringen eine Untersuchung ohne Einfluss der Formerkennung. Diese sind daher fur rechtliche Belange in Europa nach der EN ISO 8596 bzw. in Deutschland nach DIN 58220 gultig. Die Ergebnisse bestatigen fruhere Arbeiten zum Vergleich mit E‑Haken oder Lea-Symbolen dahingehend, dass Landolt-Ringe in einer geringeren Sehscharfe resultieren. Im Mittel ist der Visus um etwa 1 Zeile schlechter als mit Zahlen. Dies spricht fur einen nicht korrekten Anschluss der Zahlen des Polatests mit einer Abweichung von mehr als den erlaubten 0,05 LogMAR. Es ist daher fur eine gutachtliche Beurteilung wichtig, den Visus korrekt mit Landolt-Ringen zu erheben. |
Databáze: | OpenAIRE |
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