Protektive Wirkung eines d-Opioid-Rezeptor-Agonisten und eines Sauerstoffradikalf�ngers auf postisch�mische Herzen

Autor: Emmeran Gams, Jochen D. Schipke, Ulrich Sunderdiek, Frank Nickel
Rok vydání: 2004
Předmět:
Zdroj: Herz. 29:331-340
ISSN: 1615-6692
0340-9937
DOI: 10.1007/s00059-004-2576-2
Popis: Die kardioprotektive Wirkung von δ-Opioid-Rezeptor-Agonisten (z. B. D-Ala2-D-Leu5-Enkephalin [DADLE]) wird u. a. uber Sauerstoffradikale vermittelt. In der Herzchirurgie wird Mannitol wegen seiner osmotischen Eigenschaften eingesetzt, wahrend die positiven Auswirkungen von Mannitol auf das myokardiale Stunning offensichtlich durch die Bindung von Hydroxylradikalen erreicht werden. Es wurde untersucht, wie DADLE und der Radikalfanger Mannitol sowie deren Kombination die Dysfunktion in postischamischen Herzen beeinflussen. Isolierte, blutperfundierte Kaninchenherzen wurden einer 20-minutigen globalen „no-flow“-Ischamie ausgesetzt, der eine 60-minutige Reperfusion folgte. Die systolische und die diastolische Ventrikelfunktion sowie die Koronardurchblutung (CF) wurden bestimmt. Die vier Gruppen waren: 1. Plazebo (n = 6); 2. DADLE (n = 8; 430 nM); 3. Mannitol (n = 7; 8,6 mM); 4. DADLE + Mannitol (n = 7). Die ischamische Kontraktur war in der DADLE- und der Mannitolgruppe signifikant geringer als in der Plazebogruppe; in der DADLE + Mannitol-Gruppe war sie am geringsten. Die postischamische Funktion war in der Plazebogruppe am starksten eingeschrankt (p < 0,05) und in der DADLE + Mannitol-Gruppe am besten erhalten. CF und MVO2 anderten sich postischamisch bei allen Gruppen im gleichen Umfang (n.s.). Der externe Wirkungsgrad war postischamisch in den Gruppen mit DADLE und/oder Mannitol signifikant hoher als in der Plazebogruppe. DADLE und Mannitol weisen jeweils kardioprotektive Eigenschaften auf. Die Kombination beider Substanzen fuhrt bei der ischamischen Kontraktur zu einem additiven Effekt. Wahrend der Reperfusion wurde der protektive Effekt von DADLE nicht von dem Sauerstoffradikalfanger Mannitol antagonisiert. Die Kombination beider Substanzen ergibt andererseits wahrend der Reperfusion—auser beim isovolumetrischen LVPmax—keine signifikante Verbesserung gegenuber den Einzelsubstanzen. Beide Substanzen verbessern durch ihre kardioprotektiven Eigenschaften die systolische und diastolische Funktion. Sie bieten daher gute klinische Einsatzmoglichkeiten.
Databáze: OpenAIRE