Popis: |
Dieser Text folgt einer Spur von Rissen, die zwischen den grosen differenten Segmentblocken race, class, gender, sexualities verlaufen, innerhalb derer in den cultural studies Macht verortet wird. Der afro-britische Theoretiker Kobena Mercer hat diese Beschreibungsnormalitat, mit der uber die Spalten zwischen den historischen Machtsedimentierungen hinweg gesprungen wird, einmal als „Mantra von Rasse, Klasse und Geschlecht“ |01| beschrieben. Folgt man aber der Spur dieser Risse, werden vielfache Verbindungen unterschiedlicher Machtverhaltnisse und die Familiaritat zwischen Begehren und Unterwerfung deutlich, also die Art und Weise in der ein a-subjektiv gedachtes Begehren in einer reterritorialisierenden Ruckwendung die sich in ihr aufrichtende Macht begehrt. Am Horizont dieser Perspektive zeichnet sich die Moglichkeit einer molekularen Geste ab, die in dieser Reterritorialisierungsbewegung eine minoritare Intensitat produziert. Wahrend tsthetiken der Befreiung zu oft von der Schonheit und Klarheit der Revolte, der Vernunft des neuen Menschen und dem wiedergewonnenen Stolz der Subalternen und dabei von einer Komplizenschaft zwischen herrschender Moral und Militanz erzahlen, widmet sich dieser Text Gesten, die — obwohl sie das Feld des Politischen konstituieren — nicht als ‘politischer Widerstand’ und ‘Bruch mit den Verhaltnissen’ verdoppelt und reprasentiert werden konnen. Sie realisieren in den alltaglichen Sedimentierungen von Macht ein Begehren, das in dem Sinne minoritar zu nennnen ware, wie es im ‘Was ist, ist geil’ nicht aufgeht. Vielleicht kann man diese Momente singulare Kristallisierungen von Widerstandigkeit nennen, die keinem Subjekt gehoren, auch wenn sie eine dramatische Markierung in Teilen des Subjektes und das nachtragliche Gefuhl einer konsumierten Aktualitat — ‘Das also bin ich’ — hinterlassen. |02 |