EMANET - Regionales Netzwerk für Versorgungsforschung in der Notfall- und Akutmedizin

Autor: M Schmiedhofer, Thomas Keil, Felix Holzinger, Christian Günster, Tobias Inhoff, für die EMANet-Studygroup, Liane Schenk, Matthias Rose, Martin Möckel, Ursula Müller-Werdan, V. Krobisch
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen. :81-88
ISSN: 1865-9217
DOI: 10.1016/j.zefq.2018.07.009
Popis: Zusammenfassung Die stetige steigende Anzahl von Notaufnahmepatient*innen geht auf Personen mit zwar akutem, aber nicht notfallmedizinischem Behandlungsbedarf zuruck sowie auf multimorbide Menschen mit komplexem Versorgungsbedarf. Trotz der wachsenden Inanspruchnahme von Notaufnahmen durch so genannte ambulant sensitive Krankheitsfalle (ASK) wird ihrer wichtigen Schnittstellenfunktion zwischen ambulantem, stationaren und Pflegesektor in der offentlichen Auseinandersetzung unzureichend Rechnung getragen. Uber Zusammensetzung und Charakteristika von Notaufnahmepatient*innen liegen bislang kaum aussagekraftige Daten vor. Diese sind jedoch erforderlich, um bedarfsorientierte Interventionen zur Reduktion der Inanspruchnahme von Notaufnahmen durch Patient*innen mit ASK zu entwickeln. Zur Erlangung reprasentativer Daten wurde deshalb das vom Bundesministerium fur Bildung und Forschung (BMBF) geforderte Versorgungsforschungsnetzwerk EMANet initiiert. EMANet zielt u.a. darauf ab, systematisch Versorgungsverlaufe ambulant und stationar behandelter Notaufnahmepatient*innen mit ASK an allen acht Notaufnahmen des Berliner Bezirks Mitte zu untersuchen. Der vorliegende Artikel prasentiert den konzeptionellen Hintergrund der Forschungsaktivitaten des EMANet-Netzwerks wahrend der Forderphase 01.12.2016 - 31.11.2019 und skizziert einen wesentlichen Bestandteil der Netzwerkarbeit. In EMANet werden exemplarisch a) kardial erkrankte Menschen mit moglichen psychischen Komorbiditaten, b) ambulant versorgte Personen mit akuten oder chronischen Atemwegserkrankungen und c) geriatrische Patient*innen mit Oberschenkelhalsfraktur untersucht. Mit den erhobenen Daten uber Muster der Inanspruchnahme und subjektiver Zufriedenheit sollen Risikofaktoren fur potentiell vermeidbare Krankheiten bzw. Verschlechterungen chronischer Erkrankungen und Optimierungspotenziale fur die Versorgung identifiziert werden. Das „mixed methods“-Projekt erhebt sowohl quantitative Primardaten zu zwei Zeitpunkten von 1.650 Patient*innen als auch Sekundardaten aus den Krankenhausinformationssystemen. Erganzend werden qualitative Interviews mit Patient*innen und Mitarbeiter*innen zum Versorgungsbedarf gefuhrt. Das Erkenntnisinteresse besteht darin, Informationen zum Inanspruchnahmeverhalten zu gewinnen, welche die Uberlastung von Notaufnahmen substanziell erklaren und zu strukturellen Veranderungen des Gesundheitswesens beitragen konnen.
Databáze: OpenAIRE