Sequenztherapie beim metastasierten Nierenzellkarzinom in Deutschland 2010
Autor: | H. Heinzer, R. Oberneder, Christian Doehn, Z. Varga, A. Hegele, Deutsche Gesellschaft für Immun und Targeted Therapie e.V., M. Siebels |
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Rok vydání: | 2011 |
Předmět: | |
Zdroj: | Der Urologe. 50:1110-1117 |
ISSN: | 1433-0563 0340-2592 |
DOI: | 10.1007/s00120-011-2553-3 |
Popis: | Seit 2006 wurden fur die Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms (mNZK) 6 neue Substanzen in Deutschland zugelassen. Vergleichende Studien zum Einsatz bei gleicher Indikation fehlen, die Reihenfolge einer potentiellen Sequenztherapie ist bisher unklar. Ziel der Studie war die Erhebung der Therapieentscheidungen in Deutschland beim mNZK im Zeitalter der „Target-Therapie“. Im Mittelpunkt der Studie stand dabei die Frage nach der Sequenzierung der unterschiedlichen Therapieoptionen. Zusatzlich sollten die Daten dieser Studie mit einer bereits im Jahr 2008 publizierten Studie verglichen werden. Von April bis Mai 2010 wurden 150 Arzte, die spezialisiert sind auf die Therapie von Patienten mit mNZK, befragt. Es handelte es sich um niedergelassene Urologen (NU, n=40), niedergelassene Onkologen (NO, n=40), Klinikurologen (KU, n=35) und Klinikonkologen (KO, n=35). Die 4 Arztgruppen wurden nach ihrem Therapieverhalten in der First-, Second- und Third-line- bzw. Sequenztherapie befragt. Ferner sollten die Grunde fur eine Therapieentscheidung genannt bzw. gewichtet werden. Insgesamt wurden 92% aller Patienten mit mNZK therapiert. NU behandeln nur noch 30% ihrer Patienten selbst. Die fruher verwendeten Immuntherapien (IFN, IL-2) spielen keine Rolle mehr. Bei den NU (50,4%), den NO (47,1%) wird in der First-line-Therapie am haufigsten Sunitinib eingesetzt. In der Second- und Third-line-Therapie wird von NU Everolimus (27,1%, 26,3%) und von NO Sorafenib (28,6%) bzw. Everolimus (26,4%) eingesetzt. Die KO setzen primar Sunitinib (56,1%), in der Second-line- Therapie Sorafenib (45,5%) und in der Third-line-Therapie v. a. Everolimus (19,4%) ein. KU nutzen in der First-line-Therapie am haufigsten Sunitinib (57,6%) und Sorafenib in der Second-line- (37,3%), wahrend in der Third-line-Therapie Temsirolimus (49,6%) aber auch Everolimus (30,4%) Anwendung finden. Die Therapie beim mNZK wird sehr stark von den Substanzen Sunitinib und Sorafenib bestimmt. Neuerdings werden die mTOR-Inhibitoren vermehrt in die Zweit- und Drittlinientherapie einbezogen. Durch die Einfuhrung der neuen Target-Therapien wird die Behandlung dieser speziellen Patientenklientel weniger von Urologen und mehr von Onkologen durchgefuhrt. Dieser Trend hat sich im Vergleich zur DGFIT-Studie aus dem Jahr 2008 dramatisch verstarkt. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |