Informationen und Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. und der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. zum Ausbruch der Influenza A(H7N9)-Virus-Infektion beim Menschen

Autor: T. Schaberg, P. Kern, Gert Höffken, Santiago Ewig, U Buchholz
Rok vydání: 2013
Předmět:
Zdroj: Pneumologie. 67:599-604
ISSN: 1438-8790
0934-8387
DOI: 10.1055/s-0033-1344807
Popis: Seit Marz 2013 wurden aus der VR China die ersten Falle einer aviaren Influenza-Infektion beim Menschen durch Influenza A(H7N9) der Weltgesundheitsorganisation gemeldet. Es scheint sich bei diesem Virustyp um eine Reassortante, bestehend aus mindestens vier unterschiedlichen aviaren Influenzaviren, zu handeln, wobei einzelne Gensegmente human-ahnliche Influenza-Signaturen aufweisen. Bis zum 11. August 2013 wurden 135 Menschen infiziert, von denen 44 (33 %) verstarben. Der klinische Verlauf ist u. a. durch Fieber, Husten, gastrointestinale Symptome, Lympho- und Thrombopenie sowie bei ca. einem Viertel der Falle durch das rasche Auftreten eines akuten Atemnotsyndroms gekennzeichnet. Jeder Verdachtsfall muss umgehend an das zustandige Gesundheitsamt gemeldet werden. Obwohl eine Mensch-zu-Mensch-Ubertragung bisher nichtzweifelsfrei nachgewiesen wurde, sollten strikte Hygienemasnahmen eingehalten werden. Der Nachweis einer A(H7N9)-Infektion basiert auf der Real-Time-Nukleinsaurekettenreaktion. Schon bei Verdacht auf eine Influenza A(H7N9)-Infektion sollte eine Therapie mit Neuraminidase-Inhibitoren eingeleitet werden, selbst wenn schon mehr als 48 h seit Symptombeginn vergangen sind. Zum gegenwartigen Zeitpunkt ist die weitere Entwicklung dieses Ausbruchs von aviaren Influenzainfektionen beim Menschen schwer vorherzusagen.
Databáze: OpenAIRE