Autor: |
Joachim Szecsenyi, Simon Schwill, Cornelia Jäger, Julia Magez, Elisabeth Flum, Wolfgang C.G. von Meißner |
Rok vydání: |
2016 |
Předmět: |
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Zdroj: |
Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen. :73-79 |
ISSN: |
1865-9217 |
DOI: |
10.1016/j.zefq.2016.10.003 |
Popis: |
Zusammenfassung Hintergrund Seit 2011 haben Facharzte aus Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung in Baden-Wurttemberg die Moglichkeit durch eine 24-monatige Weiterbildung in einer weiterbildungsbefugten Hausarztpraxis den Facharzt fur Allgemeinmedizin zu erwerben. Dieser sogenannte „Quereinstieg“, der vom deutschen Arztetag als ein Instrument gegen den zunehmenden Hausarztemangel beschlossen wurde, wird unter Hausarzten kontrovers diskutiert. Fragestellung Ziel der Studie war die Beweggrunde der „Quereinsteiger“ fur einen Wechsel in das Fach Allgemeinmedizin zu erheben. Methoden Innerhalb des strukturierten Weiterbildungsprogramms Verbundweiterbildung plus Baden-Wurttemberg wurden alle Quereinsteiger fur das Fach Allgemeinmedizin identifiziert. Unter diesen wurden Teilnehmer fur ein semi-strukturiertes Telefoninterview rekrutiert. Die Interviews wurden nach dem Prinzip der qualitativen Inhaltsanalyse im Konsensverfahren mit drei Wissenschaftlern ausgewertet. Ergebnisse Von den 597 Teilnehmern der Verbundweiterbildung plus Baden-Wurttemberg gaben 36 auf Nachfrage an, die Facharztausbildung Allgemeinmedizin im Quereinstieg gewahlt zu haben. Es wurden 15 Interviews mit Freiwilligen mit einer durchschnittlichen Dauer von 24 Minuten durchgefuhrt. Die Teilnehmer waren im Median 40 Jahre (33–59 Jahre) alt und hatten im Durchschnitt 6.5 Jahre Berufserfahrung als Facharzt. Die Mehrheit der Teilnehmer waren Facharzte fur Anasthesie (n = 7), gefolgt von Chirurgie (n = 3) und Innere Medizin (n = 3). Hauptmotive fur den Wechsel in die Allgemeinmedizin waren der Wunsch, den „ganzen Menschen“ in seinem sozialen Kontext zu begleiten, sowie das breite Spektrum der medizinischen Tatigkeiten. Ein weiteres Hauptmotiv fur den Wechsel waren die guten Niederlassungsmoglichkeiten. Die Quereinsteiger berichteten von einer hohen Arbeitsbelastung im Krankenhaus und erhofften sich von dem Wechsel in die Allgemeinmedizin dauerhaft gunstigere Arbeitsbedingungen. Die Mehrheit der Teilnehmer hatte ohne die Moglichkeit des Quereinstiegs oder die finanzielle Forderung der Kassenarztlichen Vereinigung keinen Wechsel in die Allgemeinmedizin vollzogen. Diskussion Quereinsteiger streben die Facharztbezeichnung Allgemeinmedizin wegen der spezifisch-hausarztlichen Arbeitsweise, den guten Niederlassungsmoglichkeiten und den als gunstiger empfundenen Arbeitsbedingungen an. Die Vermittlung von spezifisch-allgemeinmedizinischen sowie betriebswirtschaftlichen Kompetenzen sollte daher in der nur zweijahrigen Weiterbildung der Quereinsteiger - z.B. durch die Teilnahme an einem strukturierten Verbundweiterbildungsprogramm - sichergestellt werden. In weiteren Studien sollte untersucht werden, ob das Modell Quereinstieg in die Allgemeinmedizin tatsachlich zu einer hoheren Zahl von in der unmittelbaren Patientenversorgung tatigen Hausarzten fuhrt. |
Databáze: |
OpenAIRE |
Externí odkaz: |
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