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Misbrauchlich verwendete Pharmaka und Drogen beeinflussen nachhaltig Stimmung und Antrieb. Beim Menschen bewirken sie Wohlbefinden (Euphorie), im Tierversuch fuhren sie zu „drug seeking behaviour“ und damit zu psychischer Abhangigkeit, die am Beginn des Suchtgeschehens steht. Bei fortgesetzter Drogeneinnahme kommt es bei gewissen Substanzgruppen (Opioide und vorwiegend dampfend wirkende Pharmaka, z.B. Benzodiazepine) zur Ausbildung von Toleranz und korperlicher Abhangigkeit. Obwohl diese Phanomene bei der Aufrechterhaltung der Sucht beteiligt sein konnen, spielen sie bei der Entwicklung des suchtigen Verhaltens keine ursachliche Rolle. Vielmehr kann heute davon ausgegangen werden, das die zu psychischer Abhangigkeit fuhrenden Substanzen bestimmte Hirnstrukturen („reward pathways“) aktivieren, wodurch das Suchtgeschehen in Gang gesetzt wird. Das vom Mittelhirn zum Zwischen- und Endhirn aufsteigende mesolimbische Dopaminsystem spielt hierbei eine zentrale Rolle (Wise 1978; Herz u. Shippenberg 1989). Die wirksamen Mechanismen sollen hier am Beispiel des Prototyps der Suchtmittel, der Opioide, beschrieben und diskutiert werden. Die Identifizierung verschiedener Typen von Opioidrezeptoren sowie endogener und exogener Liganden (einschlieslich spezifischer Antagonisten) der verschiedenen Rezeptortypen ermoglicht in dieser Substanzgruppe detaillierte Einblicke in die zugrundeliegenden komplexen Vorgange. Schlieslich soll gezeigt werden, das Modulation des dopaminergen Reward-Systems durch Opioide nicht fur diese Pharmaka spezifisch ist, sondern ganz ahnliche Mechanismen auch bei anderen Klassen von Suchtstoffen wirksam sind. |