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Die Beziehungen zwischen analytischer Philosophie und Armut (bzw. philosophischer Armutsforschung) sind ein Thema, dessen Existenz und Relevanz sich nicht auf den ersten Blick erschliesen: Ein kanonisches Thema analytischer Philosophie ist ›Armut‹ nicht, am ehesten kommt sie noch als Seitenaspekt der Gerechtigkeitsthematik zur Sprache. Wenn Internetrecherchen sehr bald auch David Papineaus (vollig uneinschlagige, da allgemein-methodologisch orientierte) Antrittsvorlesung »The Poverty of Analysis« (2009) empfehlen, dann scheint es prima facie nicht allzu viel Einschlagiges zu geben. Fur die analytische Philosophie – die uberdies ihre Schwerpunkte eher im theoretisch-philosophischen Bereich hat – scheint nochmals verstarkt das zu gelten, was fur die Philosophie im Allgemeinen gilt (Wolff/Lamb/Zur-Szpiro 2015): Gemessen am offensichtlichen sozialen und politischen Problemdruck in vielen Weltgegenden ist Armut bislang ein merkwurdig randstandiges Thema, sogar in der politischen Philosophie. Entgegen diesem ersten Eindruck soll in diesem Kapitel gezeigt werden, dass die analytische Philosophie auf die gegenwartigen Ansatze zur Philosophie der Armut de facto erheblichen Einfluss hatte, und dass sie auch pro futuro einiges Potenzial fur sie bergen wurde. |