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Wenn wissenschaftliches Handeln als gesellschaftliche Tatigkeit — also auch als Arbeit — verstanden wird, das durch methodisch geordnete und systematische Produktion alternativer und innovativer Problemlosungen berufsspezifisch gekennzeichnet ist, dann kann eigentlich nicht verwundern, das die diagnostizierte allgemeine „Krise der Arbeitsgesellschaft“ auch die Wissenschaften als Profession erreicht hat. Uberrascht werden kann von einer sich ankundigenden krisenhaften Entwicklung der Gesellschaft insgesamt allenfalls derjenige, der Wissenschaft als Beruf aus der Gesellschaft heraushebt und sie im (relativ) autonomen Elfenbeinturm wahnt. Die „Krise der Arbeitsgesellschaft“ ist also auch eine Krise der Wissenschaften und Wissenschaftler. Darauf war und ist die Wissenschaftsforschung ebensowenig zureichend vorbereitet gewesen wie andere Bindestrich-Soziologien fur ihren Zustandigkeitsbereich offensichtlich auch. Der Soziologentag konnte das deutlich machen; ein ziemlicher Nachholbedarf ist einzulosen. |