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Auf den ersten Blick springen die Unterschiede zwischen den europaischen Riots der jungeren Vergangenheit und der Occupy-Bewegung ins Auge. Sowohl die sozialen Tragerschichten als auch die Protestformen konnten unterschiedlicher kaum sein. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich jedoch uberraschende Ubereinstimmungen hinsichtlich der Situationsdefinitionen und Motivlagen, die hinter diesen Protestphanomenen stehen. Die uberwiegend jungeren Generationen angehorenden Rioters und Occupiers berufen sich vehement auf das Normengefuge westlich-demokratischer Gesellschaften. Sie nehmen die normativen Versprechen demokratischer Institutionen beim Wort und rebellieren gegen deren systematischen Bruch. Namentlich sind es die Prinzipien der staatsburgerlichen Gleichheit, der politischen Partizipation und der materiellen Teilhabe, die sie just durch jene gesellschaftlichen Institutionen verraten sehen, die sich durch diese Prinzipien legitimieren. Die These wird durch eine Analyse der Ereignisse rund um die franzosischen und englischen Riots von 2005 und 2011 sowie die im Herbst 2011 in New York beginnenden Occupy-Proteste veranschaulicht. Daruber hinaus sollen die spezifischen Handlungsformen, in denen sich der Protest jeweils Ausdruck verschafft hat, erklart werden. |