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Die alte Frage, die hier neu gestellt wird, ist die nach dem Wortschatz im Fremdsprachenunterricht. Es kann angenommen werden, da& der moderne Lehrer auf die Frage nach dem Vokabellernen ablehnend, zumindest skeptisch reagiert. Niemand wird heute noch dem zusammenhanglosen Auswendiglernen von Vokabeln das Wort reden. Der herrschenden Methodik, nach der neue W6rter im Fremdsprachenunterricht in ihrem Gebrauch zu lernen sind, also in Satzen und in natirlichen Sprechund Sprachsituationen, soil hier keineswegs widersprochen werden. Anders ist es, wenn das Vokabellernen iberhaupt abgelehnt oder in den Hintergrund gedrangt wird. In dem Bestreben, den Lernstoff zu reduzieren, bietet sich der Wortschatz als das Gebiet an, auf dem am ehesten Abstriche gemacht werden k6nnen. "Innerhalb des Lautsystems, der Morphologie und der Syntax sind entweder gar keine oder nur augerst geringe Abstriche m6glich. Da die moderne Didaktik ihr Hauptaugenmerk zudem gerade auf die Einibung lautlicher Gegebenheiten der morphologischen und syntaktischen Muster richtet, sich diese Systembereiche aber schon mit einem begrenzten lexikalischen Inventar demonstrieren und Oben lassen, so kann Stoffbeschrankung im Fremdsprachenunterricht nichts anderes bedeuten als Reduktion im Bereich des 'Lexikons' der Zielsprache." (G. Kaufmann, "Gewinnung und Aufbereitung von lexikalischem Material fOr das Fach Deutsch als Fremdsprache." Deutschunterricht fOr Auslinder, Jg. 18, 3-4, S. 81). |