Der Patient mit neu aufgetretenem Vorhofflimmern auf der Intensivstation

Autor: Andreas Goette, Tobias Willich
Rok vydání: 2016
Předmět:
Zdroj: Der Klinikarzt. 45:291-299
ISSN: 1439-3859
0341-2350
Popis: Vorhofflimmern (VHF) ist die haufigste neu auftretende Rhythmusstorung auf der Intensivstation und ist mit einer erhohten Mortalitat assoziiert. Die Schwere der zugrundeliegenden Erkrankung, eine systemische Inflammation (SIRS) und Sepsis sowie das Alter sind die grosten Risikofaktoren. Nach herzchirurgischen oder thoraxchirurgischen Operationen tritt VHF ebenfalls gehauft auf. Neben der Initialtherapie unterscheidet man in der Behandlung eine antithrombotische, frequenzkontrollierende und rhythmuserhaltende Therapie. Bei der Initialtherapie steht die Wiederherstellung eines suffizienten Kreislaufes und die Optimierung und Behandlung beeinflussbarer Ausloser im Vordergrund. Bei hamodynamischer Instabilitat wird eine dringende elektrische Kardioversion empfohlen, ebenso bei Patienten mit VHF und Praexzitation bei Wolff-Parkinson-White-Syndrom. Bei hamodynamischer Stabilitat kann auch eine pharmakologische Kardioversion durchgefuhrt werden. Bei der Wahl des antiarrhythmischen Medikaments bei kritisch kranken Patienten kommt aufgrund der jeweiligen Kontraindikationen bis auf Ausnahmen nur Amiodaron in Betracht. Bei erhohtem Risiko fur thrombembolische Komplikationen ist eine Antikoagulation notwendig. Eine Risikoabschatzung erfolgt dabei am einfachsten uber den CHADS2-Score.
Databáze: OpenAIRE