Die schweregradorientierte Therapie der Spondylodiszitis – eine prospektive Betrachtung anhand von elektronisch basierten Behandlungspfaden

Autor: Tina Jarmuzek, Gunther O. Hofmann, L. Homagk, N Homagk
Rok vydání: 2017
Předmět:
Zdroj: Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 155:697-704
ISSN: 1864-6743
1864-6697
DOI: 10.1055/s-0043-116219
Popis: ZusammenfassungAnerkannte Behandlungsmethoden der Spondylodiszitis sind Ruhigstellung und systemische Antibiose. Allerdings ist die Datenlage für spezifische und weiterführende Behandlungsempfehlungen sehr heterogen. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist die Therapieoptimierung der Spondylodiszitis anhand einer behandlungspfadorientierten Schweregradeinteilung im Konsens mit aktuellen Empfehlungen. Vom 1. 10. 1998 bis zum 31. 12. 2013 erfolgte die Etablierung einer Schweregradeinteilung mit spezifischen Therapieoptionen. Im Verlauf erfolgte die Anpassung der Schweregradeinteilung und die Entwicklung eines elektronisch basierten Behandlungspfads. Die schweregradorientierte Therapie der Spondylodiszitis anhand von elektronisch basierten Behandlungspfaden wurde prospektiv vom 01. 01. 2012 bis 31. 12. 2013 evaluiert. Insgesamt wurden 296 Fälle eingeschlossen. Bei einer stetig steigenden Fallzahl, zeigt sich auch ein zunehmendes Alter der Patienten bei Diagnosestellung mit einem Durchschnitt von 67,3 Jahren. Bei 34,3% dieser Patienten entwickelte sich die Spondylodiszitis spontan, und 68,6% der Patienten haben bis zu unserer Diagnosestellung keine Vorbehandlung erhalten. Im Rahmen der spezifischen Behandlung sank die Schmerzintensität von 6,0 auf 3,1 NRS (Numeric Rating Scale). Die Entzündungswerte fielen ebenfalls (CRP von 119,2 auf 46,7 mg/dl). Im Betrachtungszeitraum betrug die Zeit vom Symptombeginn bis zur operativen Versorgung 65,6 Tage und hat sich nicht wesentlich reduziert. Dennoch konnte die Zeit von der Aufnahme bis zur operativen Versorgung auf unter 3 Tage reduziert werden. Die Einteilung der Patienten in die 3 Schweregrade des Spondylodiscitis Severity Code (SSC) richtet sich nach dem SponDT „Spondylodiscitis Diagnosis and Treatment“, der bildmorphologisch beschriebenen knöchernen Wirbeldestruktion und dem aktuellen neurologischen Status und kann in einem elektronischen Behandlungspfad abgebildet werden. Dadurch lässt sich die Behandlung unter ökonomischer Ressourcennutzung optimieren und ihre sichere Dokumentation ist gewährleistet.
Databáze: OpenAIRE