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Fragestellung: Viele Menschen mit insulinbehandeltem Typ-2 Diabetes (T2D) erreichen nicht ihre Behandlungsziele. Das PDM-ProValue Studienprogramm untersuchte, inwieweit ein digital unterstutztes, strukturiertes Behandlungskonzept (integriertes, personalisiertes Diabetes-Management, iPDM) durch Forderung gemeinsamer Therapieentscheidungen von Arzt und Patient die glykamische Einstellung bei diesem Kollektiv verbessern kann. Methode: In dem prospektiven, kontrollierten, cluster-randomisierten Studienprogramm wurden 907 Patienten aus 101 Hausarzt- und diabetologischen Schwerpunktpraxen uber 12 Monate beobachtet (iPDM, n = 53; Usual Care-Gruppe (CNL, n = 48). Die Intervention erfolgte als 6-stufiger, digital unterstutzter Prozess, mit strukturierter Messung, digitaler Auswertung und Visualisierung der Blutzuckerdaten und gemeinsamer Entscheidungsfindung von Arzt und Patient bezuglich Therapieanpassungen. Diese wurden in Hinblick auf Haufigkeit, Zeitpunkt, Art und Therapieform (BOT, SIT, CT und ICT) ausgewertet. Ergebnisse: Die Patienten der iPDM und der CNL-Gruppe waren zu Studienbeginn vergleichbar (Alter: iPDM 65 ± 11 (MW ± SD) vs. CNL 65 ± 10 Jahre; Geschlecht (mannlich): 60,5% vs. 55,9%; Diabetesdauer: 14 ± 9 vs. 14 ± 8 Jahre; BMI: 33,8 ± 6,1 vs. 34,0 ± 6,1 kg/m2; HbA1c: 8,5 ± 1,1% vs. 8,4 ± 1,0%, Therapieform ICT/BOT/Andere: 61%/29%/10% vs. 62%/29%/10). Deutlich mehr iPDM-Patienten erhielten die Empfehlung zur Anpassung ihrer Insulintherapie (Monat 3: 49,5% vs. 34,0%; p = 0,001), zur Diabetesschulung (22,3% vs. 14,1%; p = 0,045), korperlichen Bewegung (40,4% vs. 20,3%; p = 0,0063) und Ernahrungsberatung (37,0% vs. 23,3%; p = 0,013). Ingesamt profitierte die BOT-Patientengruppe am starksten von iPDM. Im iPDM-Arm wurden fruher und haufiger Therapieanpassungen empfohlen, insbesondere Anpassungen der Basalinsulindosis. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse verdeutlichen das Potential des iPDM-Konzepts fur eine verbesserte Entscheidungsfindung von Arzten und Patienten. Die Effekte scheinen besonders bei BOT-Patienten ausgepragt, bei denen eine Titrierung als Therapieanpassung haufig unterbleibt. iPDM scheint ein geeignetes Konzept gegen „Clinical Inertia“ zu sein. |