Transvaginale/transumbilikale Hybrid-NOTES-Appendektomie

Autor: Dirk R. Bulian, Markus M. Heiss, Jurgen Knuth, Michael A. Ströhlein, A. Sauerwald
Rok vydání: 2014
Předmět:
Zdroj: Der Chirurg. 86:366-372
ISSN: 1433-0385
0009-4722
Popis: Die Appendektomie (AE), der haufigste chirurgische Notfalleingriff, kann auch in der Hybrid-NOTES („natural orifice translumenal endoscopic surgery“) -Technik transvaginal (TVAE) erfolgen. Dabei stellt sich die Frage der Machbarkeit der TVAE auch im perforierten Entzundungsstadium. Seit Mai 2012 wurde weiblichen Patienten bei Verdacht auf eine akute Appendizitis die TVAE alternativ zum Standardverfahren angeboten. Pra-, intra- und postoperative Parameter wurden prospektiv erfasst. Bis Oktober 2013 wurden 13 TVAE durchgefuhrt. Das mediane Alter lag bei 41 (20–76) Jahren, der BMI bei 23,1 (18,1–28,3) kg/m2, die ASA-Verteilung (I/II/≥ III) bei 8/5/0. Histologisch zeigten sich 3 perforierte, eine hamorrhagisch-nekrotisierende und 7 phlegmonose Appendizitiden sowie 2 entzundungsfreie Befunde, davon eine neurogene Appendikopathie und ein neuroendokriner Tumor. Die 3 Patientinnen mit perforierter Appendizitis waren tendenziell alter (67,0 vs. 33,5 Jahre, p = 0,063) und zeigten ein hoheres CRP bei Aufnahme (134,4 vs. 26,4 mg/l, p = 0,043). Operationszeit und Verweildauer waren langer (64 vs. 47 min, p = 0,033; 14 vs. 3 Tage, p = 0,004), ersteres vor allem aufgrund intensiverer intraoperativer Spulung (3000 vs. 500 ml, p = 0,013 bzw. 13 vs. 2 min, p = 0,011). In keinem Fall war eine Konversion notwendig; 2 der 3 postoperativen Komplikationen entfielen auf Patientinnen mit Perforation, was auch die verlangerte Verweildauer bedingte. Technisch scheint die TVAE auch bei perforierter Appendizitis durchfuhrbar zu sein. Die Operationsdauer ist dabei aufgrund der intensiveren Spulung verlangert. Ob die verlangerte Verweildauer allein auf die Perforation zuruckzufuhren ist oder die TVAE eine erhohte Komplikationsrate bei Perforation bedingt, muss weiter geklart werden.
Databáze: OpenAIRE