Persistierende Wundheilungsstörungen nach Lokaltherapie von Feldkanzerisierung des Capillitiums mit Imiquimod oder Diclofenac

Autor: L. Eickenscheidt, Lutz Kowalzick, E. L. Marcus, P. von den Driesch, P. Budzisiak, Beate Truhm, J.-M. Pönnighaus, T. Gradistanac, B. Kehler
Rok vydání: 2014
Předmět:
Zdroj: Aktuelle Dermatologie. 41:50-53
ISSN: 1438-938X
0340-2541
DOI: 10.1055/s-0034-1390877
Popis: Wir berichten uber vier Patienten mit 6 bis 33 Monate anhaltenden und therapierefraktaren ausgedehnten Erosionen des Capillitiums nach topischer Anwendung von Imiquimod-Creme (3) und/oder Diclofenac-Gel (2) wegen Feldkanzerisierung. Samtliche Patienten waren mannlich und hatten eine ausgepragte Glatzenbildung im Scheitelbereich im Sinne einer androgenetischen Alopezie Stadium IV mit chronisch aktinischer Schadigung. Bioptisch wurden spinozellulare Karzinome ausgeschlossen. Bei allen Fallen bestanden Komorbiditaten wie arterielle Hypertonie und Niereninsuffizienz. Intensive Lokaltherapie allein resultierte hochstens in einer Verringerung der Wundflache, Spalthauttransplantationen waren zum Teil erfolgreich. Wir glauben, dass die therapiebedingte Zerstorung kleiner Vellushaare in der androgenetischen Alopezie eine Rolle spielt, da diese dann fur eine multifokale Epithelisierung nicht mehr als Keratinozytenreservoir zur Verfugung stehen. Auf diese seltene, in unseren Kliniken aber ofter gesehene Nebenwirkung einer Lokaltherapie ausgedehnter aktinischer Keratosen des Capillitiums bei alteren Mannern mit Glatzenbildung mit interner Komorbiditat sollte geachtet werden. Hemmung der haufig uberschiesenden Granulationsbildung ist ein wichtiges lokales Behandlungsprinzip. Therapeutische Alternativen sollten bei dieser Patientengruppe erwogen werden.
Databáze: OpenAIRE