Von der Ethnopharmakologie zur rationalen Phytotherapie: Phytochemische Charakterisierung und präklinische Untersuchungen zur potenziellen Wundheilungsaktivität von Extrakten aus Combretum mucronatum Schum. & Thonn
Autor: | Frank Petereit, Andreas Hensel, Jandirk Sendker, E. Kisseih, Simone Brandt, Matthias Lechtenberg, Christian Agyare |
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Rok vydání: | 2016 |
Předmět: | |
Zdroj: | Zeitschrift für Phytotherapie. 37:59-65 |
ISSN: | 1438-9584 0722-348X |
DOI: | 10.1055/s-0042-104378 |
Popis: | Blattextrakte aus Combretum mucronatum Schum. & Thonn. werden in Westafrika traditionell zur Wundheilungsforderung verwendet. In der vorliegenden Untersuchung sollte die Droge phytochemisch charakterisiert, eine validierte HPLC-Methode zur Qualitatskontrolle der Droge entwickelt und funktionale Studien an humanen primaren Hautzellen unter In-vitro-Bedingungen durchgefuhrt werden, um das Potenzial der Droge besser abschatzen zu konnen. Ergebnisse: Detaillierte phytochemische Untersuchungen von wassrigen, hydroalkoholischen, Dichlormethan- und Petrolether-Extrakten der Blatter aus C. mucronatum ergaben die in Tabelle 1 aufgelisteten Verbindungen. Epicatechin, Procyanidin B2, Vitexin und Isovitexin wurden als relevante Leitsubstanzen ausgewahlt, die gemas einer nach ICH2-Guidelines validierten UHPLC-Methode quantifiziert werden konnen. Die Analyse verschiedener Drogenchargen belegte hohere Gehalte der Leitsubstanzen in reifem Blattmaterial als in jungem. Die Trocknung der frisch geernteten Blatter bei erhohter Temperatur fuhrt zu Verlusten der Leitsubstanzen. Wahrend ein wassriger Extrakt (0,1-100 μg / ml) keinen Einfluss auf die Zellvitalitat dermaler Fibroblasten und Keratinozyten zeigte, wurde die zellulare Proliferation signifikant inhibiert (100 μg / ml). Der Extrakt stimulierte die terminale Differenzierung primarer Keratinozyten (1, 10 μg / ml). Dies bedeutet, dass der Extrakt den Zellzyklus stoppt, die Zellteilung unterbindet und die Zelle in die Differenzierung hin zu epithelialen Barrierezellen triggert, was als entscheidender Faktor fur die finale Wundheilung bewertet wird. Im Rahmen ausgedehnter Struktur-Wirkungsbeziehungen wurde Procyanidin B2 als fur diese Differenzierungsinduktion verantwortlicher Naturstoff aus dem Extrakt identifiziert. Schlussfolgerung: Die In-vitro-Effekte des wassrigen Extraktes auf humane Hautzellen unterstutzen die traditionelle Anwendung der Droge zur Wundheilung. Basierend auf den Daten zum potenziellen Wirkmechanismus erscheint der Einsatz von Zubereitungen aus C. mucronatum in dieser Indikation gerechtfertigt. |
Databáze: | OpenAIRE |
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