Therapie der blanden Struma: Erfahrungen mit einer Kombination von 100 µg L-Thyroxin und 10 µg L-Trijodthyronin

Autor: C. R. Pickardt, Roland Gärtner, Peter Christian Scriba, K. Hengst, J. Habermann, H. Wagner, F. A. Horster, K. Horn
Rok vydání: 2008
Předmět:
Zdroj: DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift. 106:579-583
ISSN: 1439-4413
0012-0472
Popis: Dtsch med Wochenschr 1981; 106: 579-583 DOI: 10.1055/s-2008-1070359 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York Therapie der blanden Struma: Erfahrungen mit einer Kombination von 100 µg L-Thyroxin und 10 µg L-Trijodthyronin Treatment of non-toxic goitre: results of combined treatment with 100 µg L-thyroxine and 10 µg L-triiodothyronine C. R. Pickardt, R. Gartner, J. Habermann, K. Horn, P. C. Scriba, F. A. Horster, H. Wagner, K. Hengst Medizinische Klinik Innenstadt der Universitat Munchen, Klinik fur Innere Medizin, Medizinische Hochschule Lubeck, Medizinische Klinik C und Poliklinik der Universitat Dusseldorf sowie Medizinische Klinik und Poliklinik der Universitat Munster Zusammenfassung Bei 96 Patienten mit blander Struma wurde eine offene Prufung mit einem neuen Schilddrusenhormonpraparat durchgefuhrt, das 100 µg L-Thyroxin (T4) und 10 µg L-Trijodthyronin (T3) pro Tablette enthalt. Als Parameter fur die therapeutisch wirksame Tagesdosis wurde die Suppression des TRH-stimulierten Thyreotropinspiegels im Serum gewahlt. Hierbei war eine Tagesdosis von 50 µg T4 und 5 µg T3 bei 16 Patienten unwirksam; 75 µg T4 und 7,5 µg T3waren bei nur 4 von 12 Patienten suppressiv wirksam, wahrend 100 µg T4 und 10 µg T3 bei allen Dusseldorfer und Munsteraner Patienten, aber nur bei 17 von 31 Patienten in Munchen den TRH-stimulierten TSH-Anstieg supprimierte. Wahrend der gesamten Therapiedauer blieben Thyroxin- und Trijodthyroninspiegel im Serum im Normbereich; bei einigen Patienten erhohte sich der Quotient aus Thyroxin und thyroxinbindendem Globulin uber die Norm. Zeichen einer Uberdosierung oder Unvertraglichkeit wurden nicht beobachtet. In pharmakokinetischen Untersuchungen an acht freiwilligen schilddrusengesunden Probanden erreichte der mittlere Thyroxin- und Trijodthyroninspiegel etwa 2 Stunden nach Applikation sein Maximum und naherte sich nach sechs Stunden wieder der Norm. Es zeigten sich deutliche individuelle Schwankungen in den ersten Stunden nach Applikation. Wir empfehlen deshalb, Schilddrusenhormonspiegel erst 12 oder 24 Stunden nach Applikation eines Schilddrusenhormonpraparates zu bestimmen; zu dieser Zeit sollte auch der TRH-Test durchgefuhrt werden. Die Untersuchungen bestatigen die Notwendigkeit, bei der Strumatherapie mit einem Schilddrusenhormonpraparat die suppressiv wirksame Dosis individuell zu ermitteln; diese Dosis betragt vorzugsweise 100 µg Thyroxin und 10 µg Trijodthyronin oder 150 µg Thyroxin oder 100 µg Thyroxin und 20 µg Trijodthyronin pro Tag.
Databáze: OpenAIRE