Erfahrungen aus der interdisziplinären Basler Mundhöhlensprechstunde
Autor: | Th. Lambrecht, M. Podvinec, S. BüCHNER |
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Rok vydání: | 2004 |
Předmět: | |
Zdroj: | Therapeutische Umschau. 61:295-301 |
ISSN: | 1664-2864 0040-5930 |
DOI: | 10.1024/0040-5930.61.5.295 |
Popis: | Wozu eine Spezialsprechstunde interdisziplinären Charakters? Das Interesse an der Untersuchung der Mundhöhle und Interpretation der Befunde verbindet den Allgemeinpraktiker und den Dermatologen, den Internisten und den HNO-Arzt, den Kieferchirurgen und den Gastroenterologen, den Zahnarzt und den Rheumatologen, womit die Liste betroffener Fächer keineswegs erschöpft ist. Jede Fachrichtung hat hier typische Referenzbefunde zum klinischen Bild: Der Gastroenterologe wird den Aspekt des Zungenbelages, der Pädiater den Koplik’schen Fleck und der Kieferorthopäde die Zahnfehlstellung mit Leichtigkeit sehen, im Kontext des Beschwerdebildes interpretieren und auch behandeln können. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass bei Begegnung mit ungewöhnlichen Veränderungen an der mobilen und fixierten Schleimhaut, der Zungen- und Kaumuskulatur und dem Zahnhalteapparat die Patientenkarriere nicht selten einen längeren Weg einschlägt. Oft schildern die enttäuschten Patienten vorwurfsvoll lange Behandlungen mit desinfizierenden Spüllösungen bei quälenden Schleimhauterosionen, hinter welchen sich ursächlich blasenbildende Dermatosen, Krankheiten blutbildender Organe, paraneoplastische Exantheme oder unerkannte Parafunktionen – mechanische Schäden der Schleimhaut vorwiegend nächtlich auftretender unterbewusster Muskelaktivität in der Mundhöhle wie Kau-, Saug- und Pressbewegungen – verborgen hatten. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |