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Die Grundprinzipien des Leitungs- und Planungssystems in der DDR stellen Forderungen dar, deren Bedeutung fur das eigene (ideologische) Selbstverstandnis zumindest ebensogros ist wie ihre Bedeutung fur die tagliche Leitungs- und Planungspraxis. Verdeutlicht die in der DDR gefuhrte inhaltliche Diskussion um grundlegende Leitungsprinzipien einerseits den prozessualen Charakter der Planungs- und Leitungsstruktur, so ermoglicht die Lehrformel-haftigkeit bestimmter Prinzipien andererseits durchaus, deren konkrete Bestimmung den jeweiligen Bedurfnissen der aktuellen Wirtschaftspolitik anzupassen. Ausgehend von dem Grundsatz, das im Sozialismus die gesellschaftliche Produktion planmasig organisiert und geleitet wird, legt der Staat als Organ dieser planmasigen Leitung der Wirtschaft die Ziele der wirtschaftlichen Entwicklung in den Wirtschaftsplanen fest. „Die zentrale staatliche Leitung und Planung geht von den okonomischen Gesetzen des Sozialismus aus und baut auf dem erreichten Entwicklungsstand sowie den Bedingungen der jeweiligen Entwicklungsetappe auf ‖ Die sozialistische Wirtschaftspolitik umschliest daher alle staatlichen Masnahmen, die auf die Wirtschaft gerichtet sind und mit denen die Arbeiterklasse unter Fuhrung ihrer marxistisch-leninistischen Partei ihre Klasseninteressen verwirklicht. Hauptinstrument der Wirtschaftspolitik ist die Leitung und Planung der Volkswirtschaft. Im Sozialismus ist die Planung das Kernstuck der Leitung der Volkswirtschaft.“ (Hans Fulle: Leitung und Planung der Volkswirtschaft. Berlin [DDR] 1973, Seite 7 ff.) |