Anti-D, Anti-C und Anti-G in der Schwangerschaft: diagnostische Strategien

Autor: A. Leo, E. A. Scharberg, A. Stürtzel, B. Albrecht, C. Weinstock, S. Laier
Rok vydání: 2016
Předmět:
Zdroj: Transfusionsmedizin - Immunhämatologie, Hämotherapie, Immungenetik, Zelltherapie. 6:65-69
ISSN: 2191-8813
2191-8805
DOI: 10.1055/s-0042-104484
Popis: Die irregularen Rhesus-Antikorperspezifitaten Anti-D und Anti-C treten haufig als Kombination auf. Die serologische Diagnose dieser Kombination ist erschwert, da das zugehorige Reaktionsmuster zusatzlich auch von einer weiteren Antikorperspezifitat aus dem Rhesus-System, der Spezifitat Anti-G, begleitet oder auch ausschlieslich verursacht werden kann. Diese unerkannte Spezifitat ist der Tatsache geschuldet, dass Erythrozyten, die das Rhesus-D- oder das Rhesus-C-Antigen tragen, auch Rhesus-G-positiv sind (mit sehr seltenen Ausnahmen). Wahrend die exakte serologische Trennung der 3 genannten Spezifitaten bei der Transfusion von Erythrozytenkonzentraten entbehrlich ist, ist diese Trennung bei Schwangeren immer anzustreben, da bei Fehlen der Spezifitat Anti-D unbedingt eine Anti-D-Prophylaxe verabreicht werden muss, um eine Immunisierung zu vermeiden. Hierzu sind im Normalfall aufwendige serologische Techniken notwendig (sequenzielle Absorption/Elution), die jedoch unter Verwendung seltener Testzellen des Phanotyps Rhesus-D-positiv/Rhesus-G-negativ vermieden werden konnen. Im Rahmen einer Routine-Antikorperdifferenzierung wurde zufallig ein Spender dieses Phanotyps identifiziert, molekularbiologisch konnte der zugrunde liegende Rhesus-Hybrid-Typ RHD-CE(2)-RHD nachgewiesen werden. Dieser Typ wird in der ISBT-Nomenklatur als Dweak Typ 74 gefuhrt, fruher wurde auch die Bezeichnung Dpartial Kategorie IIIb verwendet. Eine kommerzielle Anwendung dieser Testerythrozyten eroffnet die Moglichkeit, in einem einstufigen Testansatz in Standard-Antiglobulintechnik die Frage zur Notwendigkeit der Gabe einer Anti-D-Prophylaxe zu beantworten.
Databáze: OpenAIRE