Resistenzen gegen Zweitlinienmedikamente bei Migranten mit multiresistenter Tuberkulose in der Region Berlin
Autor: | Harald Mauch, S Vesenbeckh, S Wagner, R Otto-Knapp, G. Glaser-Paschke, L. Bös, Torsten T. Bauer, H Rüssmann, A. K. Starzacher, Nicolas Schönfeld, T. Weiss |
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Rok vydání: | 2014 |
Předmět: | |
Zdroj: | Pneumologie. 68:496-500 |
ISSN: | 1438-8790 0934-8387 |
DOI: | 10.1055/s-0034-1377226 |
Popis: | Die kalkulierte Behandlung der multiresistenten (MDR) Tuberkulose (TB) nach molekularer Schnelltestung wird durch die mehrwochige Unkenntnis der Empfindlichkeit gegen Zweitlinienmedikamente erschwert. Durch die Berucksichtigung regionaler Haufungen von Resistenzen bei Migranten konnte die kalkulierte Behandlung mit Zweitlinienmedikamenten zielgerichteter erfolgen. Von 2008 bis 2013 wurden retrospektiv die Ergebnisse der kulturellen Empfindlichkeitstestung aller eingesendeten Mykobakterienstamme des Instituts fur Mikrobiologie, das mit der Lungenklinik Heckeshorn zusammenarbeitet, analysiert und auf regionale Unterschiede untersucht. Unter den Proben fanden sich 39 Mycobacterium tuberculosis-Stamme mit Multiresistenz. Als Zweitrangmedikamente wurden Linezolid (97 %), Clofazimin (95 %), Cycloserin (95 %), Capreomycin (90 %), P-Aminosalicylsaure (82 %), Moxifloxacin (79 %) und Amikacin (79 %) bei mehr als der Halfte der Stamme empfindlich getestet. Der Anteil der empfindlichen Stamme war niedriger fur Pyrazinamid (44 %), Ethambutol (28 %), Protionamid (15 %), Rifabutin (8 %) und Streptomycin (8 %). Bei den Mykobakterienstammen aus Tschetschenien (n = 14) unterschieden sich die Empfindlichkeiten gegen Amikacin (57 %) und Protionamid (36 %) signifikant von denen aus anderen Regionen. Die regional unterschiedlich ausgepragten Empfindlichkeiten gegen Zweitlinienmedikamente legen nahe, dass bei der Wahl der kalkulierten Initialtherapie von MDR TB-Patienten mit Migrationshintergrund differenziert vorgegangen werden muss. |
Databáze: | OpenAIRE |
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