HIV-Lookback-Studie der DRK Blutspendedienste in der BRD

Autor: J. Sternberger, E. Gossrau, M. Grimm, G. Holzberger, T. Dengler, W. Gräßmann, D. Glück, Bernhard Kubanek, G. Elbert, W. Weise
Rok vydání: 1994
Předmět:
Zdroj: Transfusion Medicine and Hemotherapy. 21:368-375
ISSN: 1660-3818
1660-3796
DOI: 10.1159/000223014
Popis: Ziel: Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, durch eine Lookback-Studie 1. die Zahl der HIV-Infektionen durch Bluttransfusionen vor Beginn der routinemäßigen HIV-Testung abzuschätzen, 2. auf die Zahl der HIV-Übertragungen durch HIV-negativ getestete Blutspenden nach der Anti-HIV-Testung zu schließen, 3. den Infektionsmodus bei HIV-positiv gemeldeten Transfusionsempfängern durch Rück-verfolgung der Präparate zum Spender abzuklären. Design: Retrospektive («Lookback»-)Untersuchung. Rahmen: HIV-Studiengruppe der DRK-Blutspendedienste in Deutschland, die 80% der Gesamtblutversorgung leisten. Teilnehmer: Die Blutpräparate der Spenden von HIV-Antikörperpositiven Mehrfachspendern wurden, soweit möglich, zum Empfänger zurückverfolgt und diese auf ihren HIV-Antikörperstatus untersucht. In dem Untersuchungszeitraum von 1981 bis 1992 wurden etwa 25 Mio. Blutspenden auf HIV-Antikörper untersucht. Interventionen: Keine. Ergebnisse: Von 289 HIV-Western-blot-positiven Mehrfachspendern wurde versucht, Spenderserien zum Empfänger zurückzuverfolgen. Etwa 50% der Transfusionsempfänger waren an ihrer Grundkrankheit verstorben. Etwa 40% der Spenderserien konnten nicht vollständig abgeklärt werden, da entweder die Empfänger nicht zur Verfügung standen oder eine HIV-Testung verweigerten, oder die Blutpräparate nicht bis zum Empfänger verfolgt werden konnten. Aus den Lookback-Serien von 289 positiven Mehrfachspendern wurden 25 HIV-positive Empfänger vor Beginn der Testung (1982-1985) und 9 HIV-positive Empfänger von HIV-negativ getesteten Blutpräparaten nach Beginn der Testung (1985-1992) identifiziert. Beim empfänger-bezogenen Lookback wurden die transfundierten Blutpräparate von 135 HIV-positiv gemeldeten Transfusionsempfängern zum involvierten Spender zurückverfolgt. Bei mehr als 50% konnte keine Kausalität hergestellt werden, d.h., die benannten Blutpräparate waren nicht Ursache der Infektion, wobei 40% der Fälle nicht vollständig abgeklärt werden konnten. Schlußfolgerungen: Die Übertragung von HIV-Infektionen durch getestete Bluttransfusionen ist extrem selten (1:1 Mio.) und war auch vor der HIV-Testung in
Databáze: OpenAIRE