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Zusammenfassung Um die bei mehreren Verfassern stark abweichenden Resultate mit Kasein als Standard-Futterprotein erklaren zu konnen, werden die Verdaulichkeit und die Verwertung der gesamten Stickstoff-Fraktion sowie der einzelnen Aminosauren in einem N-Bilanz-Versuch mit Ratten uberpruft. Der Versuch erfolgt entsprechend den von Muller (1964) gemachten Vorschlagen. Es werden zwischen Aminosauren mit einer freien Aminogruppe und den anderen Aminosauren keine bemerkenswerten Unterschiede in der Verdaulichkeit festgestellt. Infolgedessen ist der Einflus der wahrend der Verarbeitung von Kasein auftretenden Maillard-Reaktion auf die Verdaulichkeit nur von nebensachlicher Bedeutung. Als limitierender Faktor bei der Verwertung von Kasein mit einem Zusatz von 5 % Methionin erweist sich die gesamte Stickstoffmenge. Weil, wie sich herausstellte, die gesamten Stickstoffmengen der verschiedenen Kaseinproben mehr oder weniger konstant sind, ist die Wirkung der im Muster der lebensnotwendigen Aminosauren auftretenden Anderungen auf die Proteinverwertung von geringerer Bedeutung als im allgemeinen angenommen wird. Es wird die Moglichkeit hervorgehoben, das Methionin im Falle eines Zusatzes von 5 % teilweise als Quelle fur nicht lebensnotwendigen Stickstoff benutzt werden kann und das bei noch hoheren Methioninzusatzen Threonin limitierend wird. Hierauf sind vielleicht auch die Abweichungen in den Ergebnissen der verschiedenen Kaseinproben zuruckzufuhren. Es wird der Schlus gezogen, das Kasein als Futterprotein verwendet werden kann, wenn es unter geeigneten, genormten Bedingungen gepruft wird. |