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1. Annäherung an eine vielschichtige Krise: unthinking mastery Neue Performanzen des Menschlichen sind mehr als nötig. Denn ein Großteil des Wissens vom Menschen ist mit den epistemischen Bedingungen der zweischneidigen Gestalt namens Moderne und ihrer zentralen Figur, dem westlichen Subjekt, verwoben. Besonders das Aufkommen des Anthropozäns hat eine Auseinandersetzung mit Konfigurationen des Menschlichen erneut angeregt. Schließlich ist der Grundgedanke des Anthropozäns, dass die Menschheit – eine fragwürdige Bezeichnung eines „wir alle“ – dominanter Einflussfaktor der materiell-physisch-geographischen Welt sei. Im Gegensatz dazu argumentieren vor allem kapitalismuskritische, feministische und kritische Race-Theorien, dass die Zerstörung des Planeten mit dem Einsetzen, der Eroberung und Vernichtung von indigenen Völkern, der Etablierung der Plantagenwirtschaft und damit verwobenen Versklavung sowie der Abwertung von indigenen, nicht-westlichen Lebensformen gegenüber einem freien, sich seines Verstandes bedienenden und naturbeherrschenden Subjekt einen Prozess der Weltveränderung initiierte. So gesehen ist das Anthropozän eigentlich eher Symptom eines viel größeren Problems. [...] |