Therapie des Burnout-Syndroms
Autor: | Korczak, Dieter, Wastian, Monika, Schneider, Michael |
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Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2012 |
Předmět: |
EBM
KVT systematisches Review Behandlungsergebnis Körperpsychotherapie kognitive Verhaltenstherapie Burnout Interventionsstudie Mind-Body Therapie Rosenwurz HTA Bericht Übersichtsarbeit Mensch Technology Assessment Behandlung HTA-Bericht Technikfolgen-Abschätzung biomedizinische Burnout Phytotherapie depressive Störung kognitive Therapie Stressmanagement Stressmanagementtraining Depression Qigong Burnout-Syndrom Burnout berufliches Health Technology Assessment HTA Übersichtsliteratur 610 Medical sciences Medicine Psychotherapie autosuggestive und Entspannungstechniken systematische Übersicht Rhodiola rosea Prognoseinstrument TA Entspannung Rhodiola evidenzbasierte Medizin gutachtenbasierte Medizin Musiktherapie Therapie Burnout-Therapie |
ISSN: | 1861-8863 |
DOI: | 10.3205/hta000103l |
Popis: | Hintergrund Die Prävalenz, Diagnostik und Therapie des Burnout-Syndroms wird in der (Fach)Öffentlichkeit zunehmend diskutiert. Wissenschaftlich wird die unklare Definition und Diagnostik des Burnout-Syndroms kritisiert. Zur Behandlung des Burnout werden verschiedene Therapien mit unklarer Evidenz angeboten. Fragestellungen Der Health Technology Assessment (HTA)-Bericht befasst sich mit der Frage, welche Therapien zur Behandlung des Burnout-Syndroms eingesetzt werden und wie wirksam diese sind. Methodik Die relevante Studienliteratur ist anhand von Schlagworten in 31 Datenbanken (u.a. EMBASE, MEDLINE, PsycINFO) für den Zeitraum 2006 bis 2011 gesucht worden. Wichtige Einschlusskriterien sind Burnout, therapeutische Intervention und Treatment outcome. Ergebnisse 17 Studien erfüllen die Einschlusskriterien und werden für den HTA-Bericht berücksichtigt. Die Studien sind sehr heterogen (Fallzahl, Stichprobe, Intervention, Messverfahren, Evidenzlevel). Sie haben aufgrund ihres Studiendesigns (u.a. vier Reviews, acht randomisierte kontrollierte Studien) eine vergleichsweise hohe Evidenz: dreimal 1A, fünfmal 1B, einmal 2A, zweimal 2B und sechsmal 4. 13 der 17 Studien befassen sich mit der Wirkung von Psychotherapie und psychosozialen Interventionen (teilweise in Kombination mit anderen Techniken) auf die Reduktion von Burnout. Der Einsatz kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) führt in der Mehrheit der Studien zu Verbesserungen der emotionalen Erschöpfung. Die Evidenz der Wirkung von Stressmanagementtraining auf die Reduktion des Burnout ist ebenso wie die Wirkung von Musiktherapie uneinheitlich. Zwei Studien zur Wirksamkeit der Qigong-Therapie kommen zu keinem eindeutigen Ergebnis. Durch eine Studie mit dem Evidenzgrad 1B wird die Wirksamkeit von Rhodiola rosea (Rosenwurz) belegt. Physiotherapie wird nur in einer Studie isoliert untersucht und ist dort der Standardtherapie nicht überlegen. Diskussion Trotz einer Reihe von Studien mit hohen Evidenzleveln haben die Aussagen zur Wirksamkeit von Burnout-Therapien vorläufigen Charakter und sind von begrenzter Reichweite. Die Autoren der Studien beklagen die zu geringe Anzahl qualifizierter Studien zur Therapie des Burnout-Syndroms und weisen auf die unzureichende Evaluation von Therapiestudien sowie auf die Notwendigkeit weiterer Forschung hin. Einige Autoren berichten beträchtliche Effekte natürlicher Erholung. Zahlreiche Einschränkungen beeinträchtigen die Qualität der Ergebnisse. Interventionsinhalte und -dauer, Studiendesign und Untersuchungspopulationen sind sehr unterschiedlich und lassen direkte Vergleiche nicht zu. Die Stichproben sind überwiegend klein mit geringer statistischer Power, es fehlen längerfristige Follow-up. Komorbiditäten und parallel in Anspruch genommene Therapien sind unzureichend erfasst bzw. kontrolliert worden. Die weit überwiegende Anzahl der Studien verwendet das Maslach Burnout Inventar, dessen klinische Validität nicht bewiesen ist, als Diagnose- und/oder Outcome-Tool, mit jeweils verschiedenen Cut-off-Werten, zur Bestimmung des (schweren) Burnout. Ethische, soziale und rechtliche Rahmenbedingungen werden in den Studien nicht behandelt. Schlussfolgerung Die Wirkung der Therapien, die zur Behandlung des Burnout-Syndroms eingesetzt werden, ist unzureichend erforscht. Es liegt nur zur Wirkung der KVT eine hinreichend große Anzahl von Studien vor, die die Wirksamkeit der KVT belegen. Es fehlen große langfristig angelegte experimentelle Studien, die die einzelnen Therapien in ihrer Wirkung vergleichen und evidenzbasiert evaluieren. Auch die ohne Einfluss einer bestimmten Therapie erreichte „natürliche“ Erholung ist näher zu untersuchen. Es ist außerdem zu prüfen, inwieweit Therapien und ihre mögliche Wirkung durch die Bedingungen am Arbeitsplatz und die Arbeitsplatzsituation konterkariert werden. Schriftenreihe Health Technology Assessment (HTA) in der Bundesrepublik Deutschland; 120; ISSN 1861-8863 |
Databáze: | OpenAIRE |
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