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Zusammenfassung An Reinsteisenproben, die auf weniger als 0,02% Kohlenstoff aufgekohlt waren, wurde das Zeitgesetz der Ausscheidung ohne oder nach einer geringen Kaltverformung aufsteigend bis 5% Reckgrad untersucht. Wahrend die un verformten Proben das bekannte Zeitgesetz der Karbidausscheidung und die um 5% gereckten Proben das Cottrell'sche Zeitgesetz fur die Kohlenstoffaufnahme durch Versetzungen zeigten, bestand die Ausscheidungskurve der schwach gereckten Proben aus zwei Abschnitten. Der zeitlich vorangehende entsprach dem zuletzt genannten Zeitgesetz, der darauf folgende dem Zeitgesetz der Karbidausscheidung. Bei einer Auslagerungstemperatur von 38°C setzte der zweite Abschnitt vor Beendigung des ersten ein, bei 80°C hingegen waren beide Abschnitte durch einen Zeitabschnitt getrennt, wahrend dessen die Ausscheidung nicht merklich zunahm. Diese Ergebnisse lassen sich als Uberlagerung von Kohlenstoffwanderung zu Versetzungen und Karbidausscheidung deuten. Aus der Zeitkonstanten des ersten Abschnittes wurden die Versetzungskonzentrationen fur die verschiedenen Reckgrade berechnet und mit Angaben aus dem Schrifttum verglichen. Die in den beiden Zeitgesetzen zum Ausdruck kommenden Unterschiede zwischen Kohlenstoffbindung an eine Versetzung und an ein Karbidteilchen werden zur Deutung einiger Versuche herangezongen, bei denen die Proben im Ausgangszustand einen geringen Anteil des Kohlenstoffs als Karbid enthielten. |