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Die vorliegende Studie untersuchte prospektiv über den Zeitraum von einem Jahr in Jena das Auftreten osteoporosetypischer Frakturen. Hierbei wurden Patienten erfasst, welche aufgrund von einer proximalen Humerus-, proximalen Radius-, distalen Unterarm-, Wirbelkörper-, proximalen Femur- oder oberen Sprunggelenksfraktur in einer der ambulanten Fachpraxen oder im Universitätsklinikum Jena vorstellig wurden. Darüber hinaus erfolgten Untersuchungen zur Versorgung der Patienten, der gewählten Frakturversorgungsverfahren sowie der Hospitalisierungsdauer. Ein Schwerpunkt war die Ermittlung des Anteils der Betroffenen, bei welchen eine Osteoporose bekannt war. Innerhalb des Untersuchungszeitraums erlitten 698 Einwohner mindestens eine der untersuchten Frakturen. Der Anteil an Frauen machte mit 66,3 % nahezu das 2fache desjenigen der Männer mit 33,7 % aus. Die am häufigsten aufgetretene Fraktur war die distale Unterarmfraktur. Anhand der geschlechtsspezifischen Frakturinzidenzen ließen sich ausgeprägte Differenzen zwischen Männer und Frauen ausmachen. Die altersspezifischen Frakturinzidenzen zeigen bei Männern ab der Altersklasse der 75- bis 79-Jährigen für proximale Femur- und Wirbelkörperfrakturen ausgeprägte Anstiege, weitere zehn Jahre später waren diese auch für proximale Humerus- und distale Unterarmfrakturen nachzuweisen. Bei Frauen ereignete sich hingegen früher und zwar ab dem 40. bis 49. Lebensjahr eine Zunahme der Inzidenz für distale Unterarmfrakturen und ab dem 55. bis 59. Lebensjahr auch für proximale Humerusfrakturen. Für die Wirbelkörper- und proximalen Femurfrakturen vollzog sich ein Anstieg ab der Altersklasse der 65- bis 69-Jährigen, wobei sich derjenige der letztgenannten als exponentiell erwies. Eine bekannte Osteoporose wurde bei 122 Patienten (104 Frauen, 20 Männer) registriert, was einen Anteil von 17,5 % am Gesamtkollektiv ausmachte. Die Osteoporose-Patienten wiesen eine andere Prädisposition für bestimmte Frakturlokalisationen auf. Diesbezüglich handelte es sich bei der Wirbelkörperfraktur um das häufigste Ereignis. Anhand der Erhebungen zeigt sich, dass es die Aufgabe des Gesundheitssystems sein muss, die Versorgungssituation der Osteoporose-Patienten zu optimieren. |