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Die Bodenreform 1945–1949 in der Sowjetischen Besatzungszone gehort zu den zeitgeschichtlichen Themen, die zur Zeit in der politischen Offentlichkeit und in der Fachoffentlichkeit am meisten diskutiert werden. Ein baldiges Ende ist nicht abzusehen, weil die Eigentumsfrage in den landlichen Gemeinden der neuen Bundeslander noch nicht endgultig gelost ist. Das die Bodenreform in der SBZ ein primar politischer Prozes unter dem Druck der KPD und der Sowjetischen Militaradministration war, hat die jungste Forschung quellenfundiert erarbeitet. Wie aber stand es um die innergesellschaftliche Haltung zur Bodenreform? Uber den Widerstand aus CDU-Kreisen gibt es seit langer Zeit keinen Zweifel. Wie stand es aber um die Haltung der Kirchen? Mohlenbrocks Darstellung gibt hierauf eine ausreichende Antwort, und zwar im Hauptteil seiner Arbeit unter der Uberschrift „Das Wort der Kirche zur Bodenreform“ (S. 163–330). Die beiden vorlaufenden Kapitel sind den „Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns in der SBZ“ (S. 19–81) und der „,demokratischen Bodenreform’ in der SBZ 1945/46“ (S. 83–162) gewidmet. Die gut recherchierte, ubersichtlich gestaltete und wohlformulierte Arbeit fullt eine seit langem bedauerte Lucke. Im vorliegenden Zusammenhang interessiert besonders die Haltung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens. Mohlenbrock analysiert hierbei die kirchlichen Proteste gegen die Bodenreform, er stellt die Einbeziehung der Sachsischen Landeskirche in die Bodenreformaktion dar und fragt nach der Haltung der sachsischen Kirchenleitung zur Bodenreform. |