Ungewöhnlicher Netzhautbefund bei Zieve-Syndrom

Autor: Gross C, Bohl B, Herfurth S
Rok vydání: 2002
Předmět:
Zdroj: Der Ophthalmologe. 99:876-879
ISSN: 1433-0423
0941-293X
DOI: 10.1007/s00347-002-0642-9
Popis: Hintergrund. Das Auftreten einer Hamolyse bei alkoholtoxischem Leberschaden in Verbindung mit einer sekundaren Hyperlipidamie wird als Zieve-Syndrom bezeichnet. Uber damit in Zusammenhang stehende Netzhautveranderungen wurde bisher nicht berichtet. Patient. Ein 44-jahriger Diabetiker stellte sich zur Routinekontrolle beim Augenarzt vor. Die Sehscharfe war beidseitig gut (1,0/0,8). Ophthalmoskopisch imponierte beidseitig eine ausgepragte Lipaemia retinalis mit cremefarbenen Netzhautgefasen sowie peripapillaren Cotton-wool-Herden mit vereinzelten Blutungen. Anamnestisch bekannt war eine Fettleberhepatitis bei jahrelangem Athanolabusus. Seit einem Monat bestand eine vermehrte Ubelkeit mit Erbrechen. Paraklinisch waren eine gemischte Hyperlipidamie mit hochgradig lipamischem Serum und eine schwere Anamie auffallig. Der Patient wurde zur weiteren Diagnostik und Therapie stationar in der Inneren Klinik aufgenommen. Hier erfolgte wegen der Anamie eine Bluttransfusion. Die extrem erhohten Cholesterin- und Triglyzeridwerte im Serum konnten durch medikamentose Einstellung der Hyperlipidamie deutlich reduziert werden. Die Kontrolluntersuchung des Augenhintergrundes 3 Wochen nach Therapiebeginn zeigte eine regelrechte Gefasfullung und in Ruckbildung befindliche Cotton-wool-Herde. Einen Monat spater lies sich kein pathologischer Netzhautbefund mehr feststellen. Schlussfolgerungen. Die beobachteten Netzhautveranderungen sind auf die Kombination von schwerer Anamie und Hyperlipidamie zuruckzufuhren und waren wegweisend fur die weitere internistische Diagnostik. Nach Behandlung der Grunderkrankung waren die Veranderungen ohne funktionelle Beeintrachtigung komplett reversibel.
Databáze: OpenAIRE