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In der jüngsten mediävistischen Forschung hat sich zunehmend herausgestellt, dass wir nun doch globalere Perspektiven in den Blick nehmen müssen. Global kann sehr viel bedeuten, und oftmals hat es leider bisher nur als ein Feigenblatt gedient, indem man einfach Werke, Dichter, Ereignisse etc. von Ost und West nebeneinander stellte, was natürlich letztlich praktisch gar nichts bedeutet. Globale Konzepte sind nur dann sinnvoll, wenn sie transdisziplinär getragen sind und darauf basieren, dass echte Formen des Austausches oder der gegenseitigen Kenntnisnahme stattfanden. Marco Polos Reise nach China dürfte als ein sehr bekanntes Beispiel dafür dienen. Das europäische Mittelalter kann generell gut dafür dienen, das Verständnis von globalen Beziehungen oder Kontakten zu verfolgen, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelten (vgl. dazu jetzt A. Classen, “The Global World in the Pre-Modern Era: Lessons from the Past for Our Future. With a Focus on the Early Modern Novel Fortunatus (1509),” Current Research Journal of Social Sciences and Humanities 3.2 (2020): 152-64; online at: http://journalofsocialsciences.org/pdf/vol3no2/CRJSSH_Vol03_No2_p_152-164.pdf.). |