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Der Einfluss von Schuldgefuhlen, Selbstbeschuldigung, Verantwortungsubernahme auf die Erholung nach Trauma wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Insbesondere ist das Zusammenspiel verschiedener Zuschreibungsmodi mit protektiven Faktoren und Grundannahmen wenig beleuchtet. Zur Diskussion soll anhand einer quantitativen Studie mit N = 66 Opfern nach Verkehrsunfallen zu zwei Untersuchungszeitpunkten (t2 nach ca. 100 Tagen mit noch 58 % der Stichprobe) ein Beitrag geleistet werden. Erhoben werden Traumabelastung, verschiedene Determinanten der Schuld anhand des ins Deutsche ubersetzten »Trauma Related Guilt«-Inventars (Kuabany et al., 1996), die Erschutterung des Selbst- und Weltverstandnisses sowie das Koharenzgefuhl. Die Ergebnisse zeigen, dass Schuldgefuhle und Selbstbeschuldigung mit hoherer Traumabelastung und signifikant weniger Selbstwert einhergehen. Die Sinnstiftung schutzt vor maladaptiver Selbstbeschuldigung. Die Zuschreibungsmodi der Schuld andern sich nicht signifikant uber die Zeit. Das Schuldmodell von Kubany et al. (1995), wonach Schuld zu hoherer Traumabelastung fuhrt, wird uberwiegend bestatigt. Die Forschungen von Janoff-Bulman (2002), welche besagen, dass Verantwortungsubernahme zu besserer Bewaltigung fuhrt, jedoch nicht. |