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Nach wie vor stost man in der Psychotherapie auf unubersehbare Spuren der fur Teile der Medizin charakteristischen Vorstellung, dass das therapeutische Geschehen in der Behandlung eines Kranken besteht, die ein Fachmann an einem Patienten vornimmt. Danach wurde der Psychotherapeut uber seinen Patienten wie der Wissenschaftler an einem Untersuchungsobjekt Beobachtungen sammeln, objektive Erkenntnisse gewinnen und mehr oder weniger vorhersagbar und gezielt Einfluss auf die seelische Welt seines Patienten nehmen konnen. Freud hatte 1916 geschrieben: In der analytischen Behandlung geht nichts anderes vor als ein Austausch von Worten zwischen dem Analysierten und dem Arzt. Der Patient spricht, erzahlt von vergangenen Erlebnissen und gegenwartigen Eindrucken, klagt, bekennt seine Wunsche und Gefuhlsregungen. Der Arzt hort zu, sucht die Gedankengange des Patienten zu dirigieren, mahnt, drangt seine Aufmerksamkeit nach gewissen Richtungen, gibt ihm Aufklarungen und beobachtet die Reaktionen von Verstandnis oder von Ablehnung, welche er so beim Kranken hervorruft. |