Gerinnungsphysiologische Untersuchungen zur Thromboembolieprophylaxe mit Dextran 60. I. Mitteilung: Die Beeinflussung der Thrombozytenfunktion

Autor: Briel Rc, S. Kunz, E. Kidess
Rok vydání: 1977
Předmět:
Zdroj: Transfusion Medicine and Hemotherapy. 4:292-297
ISSN: 1660-3818
1660-3796
DOI: 10.1159/000220043
Popis: Thrombozytenaggregation, -ausbreitung und -adhäsivität (Methode nach Breddin) wurden im postoperativen Verlauf bei 3 Kollektiven zu je 20 Patientinnen untersucht. Kollektiv A (Kontrolle) erhielt lediglich 4-Hydroxycumarin (Sintrom®), Kollektiv B zusätzlich intraoperativ 500 ml Dextran 60 (Macrodex® 6 %) Kollektiv C intraoperativ sowie am 1., 2., 4., 7. und 10. postoperativen Tag jeweils 500 ml Dextran 60. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, daβ je nach Dauer der Dextrangabe eine unterschiedlich lang anhaltende sowie ausgeprägte Hemmung der Thrombozytenausbreitungsfähigkeit und -adhäsivität festzustellen ist. Insbesondere fand sich eine Reduzierung und damit Normalisierung der postoperativ gesteigerten Spontanaggregation der Thrombozyten. Durch die schon intraoperativ beginnende Dextrangabe ist es möglich, die Phase der Frühemboliegefährdung giinstig zu beeinflussen. Weitere Dextraninfusionen, eine Cumarinprophylaxe oder andere Antikoagulantien können im Anschluß daran eingesetzt werden. Bei einmaliger Dextrangabe intra operationem läßt sich diese Normalisierung der Aggregationssteigerung bis 24 Stunden postoperativ nachweisen. Durch weitere Dextraninfusionen am 1., 2., 4., 7. und 10. postoperativen Tag ist es möglich, bis zur vollkommenen Mobilisierung des Patienten die Thrombozytenaggregation auf einem signifikant erniedrigten Niveau zu halten und damit einen protektiven Effekt auf eine mögliche Entstehung von tiefen Beinvenenthrombosen zu erreichen.
Databáze: OpenAIRE