Endokrine Spätfolgen nach onkologischer Therapie im Kindesalter

Autor: Judith Gebauer, G. Brabant, Thorsten Langer, Claudia Spix
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Der Onkologe. 24:790-796
ISSN: 1433-0415
0947-8965
Popis: Da die Uberlebensraten nach einer Krebserkrankung im Kindesalter wahrend der letzten Jahrzehnte kontinuierlich zunahmen, steigt die Anzahl der Langzeituberlebenden stetig. Viele dieser Patienten haben ein erhohtes Risiko, im Laufe ihres Lebens Spatfolgen zu entwickeln, die durch die Krebsbehandlung verursacht wurden. Deren Auftreten hangt von der erhaltenen Behandlung ab und kann verschiedene Organe betreffen. Endokrine Spatschaden gehoren zu den haufigsten Spatfolgen. Im vorliegenden Ubersichtsartikel werden die verschiedenen endokrinen Spatfolgen sowie das empfohlene Vorgehen zu ihrer Diagnose und Behandlung dargestellt. Endokrine Spatfolgen betreffen bis zu 50 % der Langzeituberlebenden nach einer Krebserkrankung im Kindesalter und treten insbesondere nach einer Bestrahlung auf. Sie beinhalten sowohl Funktionsstorungen als auch sekundare Malignome, die, abhangig von der erhaltenen Therapie, in unterschiedlicher Haufigkeit auftreten. Insbesondere die Schilddruse, die Gonaden und die Hypophyse sind von Spatfolgen betroffen, wobei auch das Risiko fur seltenere endokrine Erkrankungen nach einer onkologischen Behandlung erhoht ist. Durch die unspezifische Symptomatik dieser Erkrankungen beruht die Diagnose auf laborchemischen Untersuchungen, die in manchen Fallen durch Stimulationstests oder weiterfuhrende bildgebende Diagnostik erganzt werden mussen. Viele endokrine Spatkomplikationen einer onkologischen Therapie im Kindesalter konnen gut behandelt werden, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. In nationalen und internationalen Leitlinien werden daher risikoadaptierte Vorsorgeuntersuchungen empfohlen, die in spezialisierten Nachsorgezentren lebenslang durchgefuhrt werden sollten.
Databáze: OpenAIRE