Schmerztherapeutische Versorgung in Deutschland – unterscheiden sich teilstationär versorgte Patienten von den ambulant oder stationär versorgten bei Behandlungsbeginn?
Autor: | S. Kükenshöner, Frank Petzke, K Böhme, H.-R. Casser, F. Bosse, Michael Hüppe, Thomas Kohlmann, B. Nagel, Michael Pfingsten, G. Lindena |
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Rok vydání: | 2020 |
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Zdroj: | Der Schmerz. 34:421-430 |
ISSN: | 1432-2129 0932-433X |
Popis: | Der direkte Vergleich teilstationarer Schmerzpatienten mit Patienten anderer Behandlungssektoren hinsichtlich soziodemografischer, schmerzbezogener und psychischer Merkmale war bislang noch nicht Gegenstand systematischer Analysen. Durch das Projekt „KErnDOkumentation und Qualitatssicherung in der Schmerztherapie“ (KEDOQ-Schmerz) der Deutschen Schmerzgesellschaft wird dieser Vergleich moglich. Diese zweite Analyse der vorliegenden KEDOQ-Schmerz-Daten soll zeigen, wie sich teilstationar versorgte Patienten anhand des Kerndatensatzes charakterisieren lassen und ob und in welchem Ausmas sie sich von Patienten unterscheiden, die einer ambulanten oder stationaren Behandlung zugefuhrt werden. Es handelt sich um eine Fortsetzung der ersten Veroffentlichung, die bemerkenswert geringe Unterschiede zwischen ambulanten und stationar versorgten Patienten zeigte und bei der keine teilstationaren Patienten berucksichtigt wurden. KEDOQ-Schmerz-Daten aus 25 Zentren mit insgesamt 8953 Patienten wurden ausgewertet. Die Patienten hatten den Deutschen Schmerzfragebogen (DSF) zwischen Januar 2012 und Marz 2017 ausgefullt und erhielten ein teilstationares (n = 1264), ambulantes (n = 4082) oder stationares (n = 3607) schmerztherapeutisches Versorgungsangebot. Ausgewertet wurden soziodemografische, schmerzbezogene und psychometrische Daten der Patienten im DSF sowie Arztangaben zum Schmerzchronifizierungsstadium und zur Schmerzlokalisation. Die Auswertung erfolgte deskriptiv und gruppenvergleichend mit uni- und multivariaten Verfahren. Teilstationar behandelte Patienten waren signifikant junger, wiesen ein hoheres Bildungsniveau auf, waren haufiger berufstatig, berichteten hohere Beeintrachtigungswerte und zeigten einen hoheren Schweregradindex nach von Korff als ambulant und stationar versorgte Schmerzpatienten. Zudem beschrieben sie eine kurzere Schmerzdauer sowie schlechteres habituelles Wohlbefinden (MFHW). Durch diese Pradiktoren wurde etwa die Halfte der Varianz in der Vorhersage des teilstationaren Behandlungssettings erklart. Der Vergleich der ambulant und stationar behandelten Patienten zeigte fur einige Variablen signifikante Gruppenunterschiede, die Effekte hierbei waren allerdings sehr gering. Die Auswertungen sprechen dafur, dass in schmerztherapeutischen Tageskliniken eine besondere Gruppe von Schmerzpatienten behandelt wird, die sich von Patienten der anderen Behandlungssektoren deutlich unterscheidet. Es werden vorsichtige Schlussfolgerungen bezuglich der systematischen Allokation der Patienten zu der ihrem Behandlungsbedarf entsprechenden Versorgung gezogen. |
Databáze: | OpenAIRE |
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