Aktienanlage für Lebensversicherer unter Solvency II
Autor: | Martin Balleer, Christoph Wontke |
---|---|
Rok vydání: | 2018 |
Předmět: | |
Zdroj: | Zeitschrift für die gesamte Versicherungswissenschaft. 107:259-272 |
ISSN: | 1865-9748 0044-2585 |
DOI: | 10.1007/s12297-018-0412-7 |
Popis: | Lebensversicherer gehoren zu den grosten institutionellen Kapitalanlegern. Im Rahmen ihrer Anlagepolitik unterliegen sie besonderen rechtlichen Anforderungen. Insbesondere die Berechnung der Hohe des fur die Kapitalanlage zu hinterlegenden Solvenzkapitals hat sich unter Solvency II geandert. Eine weit verbreitet These zu diesem Thema ist, dass die Aktienanlage fur Lebensversicherer im Vergleich zu Zeiten mit hohen Aktienquoten von uber 25 % auf Grund der Solvenzkapitalanforderungen unrentabel geworden sei, und die Versicherer u. a. deshalb ihre Aktienquoten auf im Schnitt unter 5 % gesenkt haben. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu untersuchen, ob die Kapitalanforderungen der Aktienanlage unter Solvency II eine Rentabilitatsbremse sind, oder ob die Aktienanlage geeignet ist, die Rendite der Kapitalanlagen der Lebensversicherer zu erhohen. Hierzu werden die Solvenzkapitalanforderungen der Aktienanlage unter Solvency I inkl. der Berucksichtigung des BaFin Stresstests mit den Solvenzkapitalanforderungen unter Solvency II inkl. der Berucksichtigung des symmetrischen Anpassungsfaktors (SA) verglichen. Weiterhin werden die Diversifikationseffekte auf mehreren Ebenen berucksichtigt und anhand der erstmals 2017 erschienen SFCR-Berichte der Lebensversicherer plausibilisiert. Im Ergebnis lasst sich hiermit zeigen, dass die Risikokapitalanforderungen fur die Aktienanlage sich unter Solvency II, je nach Szenario, im Vergleich zu den vorherigen Solvabilitatsanforderungen mehr als halbiert haben. So hatte das praktisch zu hinterlegende Solvenzkapital fur Aktien unter Solvency I inkl. Stresstest zum Jahresende 2017 bei 31 % gelegen, wahrend es nach dem Standardansatz unter Solvency II nach Aggregation der risikomindernden Effekte im Gruppenszenario nur 13,56 % der Anlagesumme betragt. Unter Berucksichtigung von branchenublichen Kapitalkosten fur das zu hinterlegende Solvenzkapital und einer durchschnittlichen Aktienrendite von 8 % p. a. ergibt sich eine Uberrendite von 7,2 %. Unter diesen Voraussetzungen ist die Aktienanlage also geeignet, die Rentabilitat der Kapitalanlage deutscher Lebensversicherer zu erhohen. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |