Einflüsse des trockenen Auges auf die Glaukomdiagnostik

Autor: F. Rüfer, C. Erb
Rok vydání: 2012
Předmět:
Zdroj: Der Ophthalmologe. 109:1082-1086
ISSN: 1433-0423
0941-293X
Popis: Etwa 50–60% aller Patienten mit chronischem Offenwinkelglaukom leiden auch an einem trockenen Auge mit einer Oberflachenstorung und haben eine verminderte Hornhautdicke. Bei bildgebenden Verfahren kommt es durch Symptome des trockenen Auges zu einer Abminderung und Verrauschung der gemessenen Signale, bei Perimetrieverfahren zu einer diffusen Empfindlichkeitsminderung. Mogliche Einflussfaktoren auf neue Perimetrieverfahren wie Frequenzverdopplungsperimetrie (FDT), Flicker-Defined-Form (FDF)-Perimetrie und Pulsarperimetrie (PP) entstehen beim trockenen Auge moglicherweise durch Streulicht und vermindertes Kontrastsehen. Bei Glaukompatienten mit Oberflachenstorungen sollten deshalb insbesondere Verfahren mit hoher Sensitivitat und geringerer Spezifitat bei Verlaufskontrollen einer kritischen Plausibilitatskontrolle durch den Untersucher unterzogen werden. Bei unkritischer Anwendung der genannten Verfahren besteht die Gefahr einer Uberinterpretation im Sinne einer nicht vorhandenen Glaukomprogredienz. Gegebenenfalls ist eine Vorbehandlung mit Tranenersatzmitteln oder eine Umstellung auf unkonservierte topische Antiglaukomatosa sinnvoll. Danach sollten erneute Kontrollmessungen erfolgen, um ein pseudoprogredientes Glaukom auszuschliesen.
Databáze: OpenAIRE