Störungen der Chemosensorik bei Covid-19: Pathomechanismen und klinische Relevanz
Autor: | Stefan Isenmann, Antje Haehner, Thomas Hummel |
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Rok vydání: | 2021 |
Předmět: | |
Zdroj: | Fortschritte der Neurologie · Psychiatrie. 89:281-288 |
ISSN: | 1439-3522 0720-4299 |
DOI: | 10.1055/a-1375-0761 |
Popis: | ZusammenfassungIn dieser Übersichtsarbeit wurden aktuelle Angaben zu Häufigkeit und Relevanz chemosensorischer Störungen bei Covid-19 erfasst, pathophysiologisch zugeordnet und Aussagen zur prognostischen Bedeutung abgeleitet. Die Ergebnisse basieren auf einer umfassenden Literaturrecherche sämtlicher Literatur zu diesem Thema und eigenen Erfahrungen in der Behandlung von Patienten mit Riech- und Schmeckstörungen seit dem Beginn der Pandemie.Bisherige Studienergebnisse deuten darauf hin, dass klinisch gering betroffene Covid-19-Patienten ohne stationäre Behandlungs- und Beatmungspflicht häufig Störungen der Chemosensorik aufweisen. Insbesondere bei jungen Patienten und Frauen scheinen sie ein Indikator einer günstigen Prognose des Krankheitsverlaufs zu sein. Riechstörungen können früh, isoliert oder als eines von mehreren Symptomen einer Covid-19-Erkrankung auftreten. Ob eine Ageusie eigenständig auftreten kann oder aber im Rahmen der Anosmie mit empfunden wird, ist noch nicht geklärt. In der Pandemie ist das neue Auftreten einer Anosmie ohne Kongestion / Obstruktion/Schnupfen wahrscheinlich Ausdruck einer Infektion mit SARS-CoV-2 und sollte stets zu Quarantäne und Testung auf SARS-CoV-2 Anlass geben. Die Riechstörung bei Covid-19 scheint meist vorübergehend zu sein; ob es regelhaft zu einer vollständigen Restitution kommt, kann noch nicht abschließend beurteilt werden. Die bereits bei anderen postviralen Riechstörungen etablierten Therapieansätze (z. B. Riechtraining) kommen auch hier zum Einsatz. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |