Langzeitwirkung von Dapagliflozin bei Typ-2-Diabetikern unter hoch dosierter Insulintherapie
Autor: | A. Pahor, für die Studiengruppe Dapagliflozin, Jennifer Sugg, N. G. Soler, K Rohwedder, John P.H. Wilding, Vincent Woo, Shamik Parikh |
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Rok vydání: | 2013 |
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Zdroj: | DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift. 138:S27-S39 |
ISSN: | 1439-4413 0012-0472 |
DOI: | 10.1055/s-0032-1305284 |
Popis: | Hintergrund: Patienten, deren Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) sich trotz hoher Insulindosierung nicht ausreichend einstellen lasst, stellen eine besondere Herausforderung dar, da mit zunehmender Insulindosis auch das Risiko fur Hypoglykamien und Gewichtszunahme steigt. Dapagliflozin, ein selektiver Inhibitor des Natrium-Glukose-Kotransporters 2 (SGLT-2), der die renale Glukoseausscheidung steigert und den Blutzuckerspiegel insulinunabhangig senkt, kann die Blutzuckerkontrolle moglicherweise verbessern und gleichzeitig das Risiko einer Insulineskalation und der damit verbundenen Gewichtszunahme abschwachen. Zielsetzung: Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit einer Add-on-Therapie mit Dapagliflozin bei Patienten mit unzureichend kontrolliertem T2DM unter Insulin ± oralen Antidiabetika. Studiendesign: 24-wochige randomisierte, allseits (fur Patienten, Prufer, klinische Monitore, Studiensponsor) verblindete, placebokontrollierte, multizentrische Studie mit 24-wochiger Extensionsphase. Eine weitere, 56-wochige Verlangerungsperiode lauft noch. Die Verlangerungsphasen werden fur die Patienten, Prufer und klinischen Monitore weiter verblindet durchgefuhrt (ClinicalTrials.gov Nr. NCT00673231). Durchfuhrung: vom 30. April 2008 bis 19. November 2009 in 126 europaischen und nordamerikanischen Studienzentren. Patienten: Unzureichend eingestellte Typ-2-Diabetiker mit ≥ 30 IE/Tag Insulin ± ≤ 2 oralen Antidiabetika. Intervention: 808 Patienten wurden mithilfe eines computergenerierten Schemas im Verhaltnis 1 : 1 : 1 : 1 randomisiert und einer 48-wochigen Behandlung mit Placebo oder Dapagliflozin 2,5 mg/Tag, 5 mg/Tag oder 10 mg/Tag zugeteilt. Messparameter: Der primare Wirksamkeitsparameter war die Anderung des HbA1c (Hamoglobin A1c) zwischen Ausgangswert und Woche 24 im Vergleich zu Placebo. Wichtigste sekundare Wirksamkeitsparameter waren die Anderungen von Korpergewicht, Insulindosis und Nuchternblutzucker bis Woche 24. Wahrend der 24-wochigen Extensionsphase wurden diese Parameter erneut gemessen. Sicherheit und Vertraglichkeit wurden im gesamten Verlauf beider 24-Wochen-Perioden bewertet. Ergebnisse: Ausgewertet wurden die Daten von 800 Patienten. Nach 24 Wochen war der mittlere HbA1c unter Dapagliflozin um 0,79–0,96 % und unter Placebo um 0,39 % zuruckgegangen (mittlerer Unterschied zwischen Dapagliflozin und Placebo −0,40 % [95 %-KI −0,54 %, −0,25 %] fur 2,5 mg, −0,49 % [95 %-KI −0,65 %, −0,34 %] fur 5 mg und −0,57 % [95 %-KI −0,72 %, −0,42 %] fur 10 mg). Die tagliche Insulindosis reduzierte sich unter Dapagliflozin um 0,63–1,95 Einheiten und nahm unter Placebo um 5,65 Einheiten zu (mittlerer Unterschied zwischen Dapagliflozin und Placebo −7,60 IE [95 %-KI −10,32, −4,87] fur 2,5 mg, −6,28 IE [95 %-KI −8,99, −3,58] fur 5 mg und −6,82 IE [95 %-KI −9,56, −4,09] fur 10 mg). Das Korpergewicht nahm unter Dapagliflozin um 0,92–1,61 kg ab und unter Placebo um 0,43 kg zu (mittlerer Unterschied zwischen Dapagliflozin und Placebo −1,35 kg [95 %-KI −1,90, −0,80] fur 2,5 mg, −1,42 kg [95 %-KI −1,97, −0,88] fur 5 mg und −2,04 kg [95 %-KI −2,59, −1,48] fur 10 mg). Diese Wirkungen blieben bis Woche 48 erhalten. In der gepoolten Dapagliflozin-Gruppe wurden eine oder mehr hypoglykamische Episoden bei 56,6 % vs. 51,8 % in der Placebo-Gruppe beobachtet (Unterschied zwischen Dapagliflozin insgesamt und Placebo 4,8 %; 95 %-KI −3,3 %, 12,8 %), Hinweise auf Genitalinfektion bei 9,0 % vs. 2,5 % (Unterschied zwischen Dapagliflozin insgesamt und Placebo 6,5 %; 95 %-KI 1,2 %, 12,4 %) und Hinweise auf eine Harnwegsinfektion (HWI) bei 9,7 % vs. 5,1 % (Unterschied zwischen Dapagliflozin insgesamt und Placebo 4,6 %; 95 %-KI −1,3 %, 11,1 %). Die meisten Ereignisse mit Hinweisen auf eine Genital- oder Harnwegsinfektion traten in den ersten 24 Wochen der Behandlung auf. Limitationen: Die Insulindosis wurde nicht entsprechend eines Zielwerts titriert. Schlussfolgerungen: Unter Dapagliflozin als Add-on-Therapie zu Insulin verbessert sich die Blutzuckerkontrolle, bei stabiler Insulindosis und gleichzeitiger Gewichtsreduktion ohne Zunahme schwerer Hypoglykamien bei Typ-2-Diabetikern mit unzureichender Blutzuckerkontrolle unter Insulin ± oralen Antidiabetika. Finanzierung durch: AstraZeneca und Bristol-Myers Squibb. |
Databáze: | OpenAIRE |
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