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Der Beitrag der Autoren Schmied-Knittel, Anton und Schetsche rekonstruiert die Auseinandersetzung des Marxismus-Leninismus als Weltanschauung in der DDR mit paranormalen Phanomenen wie Wahrtraumen, Spuk-, Geister- oder Jenseitserscheinungen. Wie die Betrachtung sowohl des offiziellen Diskurses als auch der lebensweltlichen Verhandlung des Paranormalen in der DDR mittels Interviews und Dokumentenanalyse zeigt, stand die offizielle Position der Unvereinbarkeit von Wissen und Religion der ostdeutschen Alltagswirklichkeit praktisch entgegen. Die Autoren zeigen, dass der Umgang mit heterodoxen Storungen der weltanschaulich reglementierten Wissensordnung nicht in kausalem Zusammenhang mit der alltagsweltlichen Relevanz dieser steht, da der offizielle Abwehrdiskurs des Sozialismus auch nach Marginalisierung des Paranormalen fortbestand. |