Bewegungseinschränkung nach Trauma und Operationen am Kniegelenk
Autor: | W. Glinz |
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Rok vydání: | 1999 |
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Zdroj: | Arthroskopie. 12:222-232 |
ISSN: | 1434-3924 0933-7946 |
DOI: | 10.1007/s001420050130 |
Popis: | Fur Bewegungseinschrankungen nach Trauma und Operationen am Knie wird der Begriff Arthrofibrose verwendet, ein Sammeltopf, der der klinischen Problematik oft nicht gerecht wird. Die Analyse der zugrundeliegenden Ursache bestimmt die einzuschlagende Therapie. So ist es sinnvoller, lokale Storungen, die auch mit einer vermehrten, aber abgegrenzten Fibrosierung einhergehen konnen, von der eigentlichen generalisierten Arthrofibrose abzugrenzen. Diese schliesen einzelne intraartikulare Narbenbildungen, spezielle Probleme im Bereich der Fossa intercondylica nach vorderer Kreuzbandoperation und mechanisch storende Osteophyten ein. Ihre Behandlung ist arthroskopisch; das Ergebnis bezuglich der Wiederherstellung der Beweglichkeit gut. Die generalisierte Arthrofibrose ist durch einen monate- bis jahrelangen Verlauf mit massiven Streck- und Beugeausfallen gekennzeichnet. Eine spezielle Form stellt das „infrapatellar contracture syndrome” (IPCS) dar, in seiner fortgeschrittenen Form auch mit Patella baja. Die Therapie muss operativ sein, wobei wir prinzipiell eine arthroskopische Technik empfehlen, sofern notwendig unter Verwendung einer zusatzlichen Arthrotomie bei schwierigen intraartikularen Narbenresektionen im Bereich des Hoffa-Fettkorpers und im oberen Recessus und zur hinteren Kapsulotomie. Bei klinisch storendem Patellatiefstand wird die Tuberositas tibiae nach proximal verlagert. Eine adaquate Nachbehandlung ist entscheidend. Bei 80 Operationen wegen Arthrofibrose konnten bei alleiniger Extensionseinschrankung in 16 von 21 Fallen eine vollstandige Streckung, bei alleiniger Flexionseinschrankung bei 16 von 19 Patienten eine Flexion mit < 5° Unterschied zur Gegenseite erreicht werden. In 40 Fallen mit kombinierter Flexions- und Extensionseinschrankung wurde bei 21 eine vollstandige Extension erreicht, bei 17 Patienten eine volle Flexion. Extraartikulare Ursachen der Bewegungseinschrankung am Knie wie Fibrosierung der Oberschenkelmuskulatur und Adhasionen zum Femur oder heterotope Ossifikationen sind ebenfalls in Betracht zu ziehen und haben nichts mit Arthrofibrose zu tun; ihre operative Behandlung besteht in der Quadrizepsplastik bzw. in der vollstandigen Resektion der heterotopen Verknocherungen. |
Databáze: | OpenAIRE |
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