Nichtinvasives Beatmungsregime und liberales Volumenmanagement bei schwerem ARDS mit septischer Genese?eine Kasuistik

Autor: R. Gareis, G. Schmidt, T. Störk, S. D. Braun, K. Krumbholz
Rok vydání: 2004
Předmět:
Zdroj: Intensivmedizin und Notfallmedizin. 41
ISSN: 1435-1420
0175-3851
DOI: 10.1007/s00390-004-0488-2
Popis: In der Fruhphase des ARDS entwickelt sich als Folge einer Permeabilitatsstorung der alveolo-kapillaren Membran ein Lungenodem trotz normalen pumonalkapillaren und kolloidosmotischen Druckes. Daher ist eine Saule in der Therapie des ARDS ein auserst restriktives Volumenmanagement. Haufigste Ursache des ARDS jedoch ist eine Sepsis. Die Sepsis ist typischerweise gekennzeichnet durch eine Sauerstoffverwertungsstorung auf zellularer Ebene. Zur Aufrechterhatlung eines aeroben Stoffwechsels der nicht-pulmonalen Organe ist dann ein erheblich gesteigertes Herzzeitvolumen mit deutlichem Abfall des systemischen vaskularen Widerstandes (SVR) erforderlich. In dieser Situation ist aber ein Volumenentzug mit der Folge des Abfalles des Herzzeitvolumens auserst problematisch. Sollte das ARDS also durch eine Sepsis ausgelost sein, so besteht ein therapeutisches Dilemma, einerseits Flussigkeit entziehen zu mussen, um den pulmonalen Gasaustausch zu verbessern, andererseits aber Flussigkeit zufuhren zu mussen, um die Organperfusion im Rahmen der Sepsis zu optimieren. Als weiterer Baustein der Therapie des ARDS gilt eine fruhzeitige, invasiv-maschinelle Beatmung. Zunehmend werden jedoch auch beim ARDS nicht-invasive Beatmungsformen diskutiert, da sich gezeigt hat, dass die invasive, maschinelle Uberdruckbeatmung uber einen Tubus die Lunge zusatzlich schadigen konnen. Wir berichten uber den Fall eines schweren ARDS im Rahmen einer Urosepsis bei einer jungen, bisher gesunden Patientin. Den erfreulich positiven Verlauf mit relativ rascher Restitution sehen wir im Zusammenhang mit einem nichtinvasiven Beatmungsregime und liberaler Volumenbilanzierung.
Databáze: OpenAIRE